Eine weiterhin hartnäckig hohe Kerninflation in den USA kam am Mittwoch an den US-Börsen schlecht an. Experten zufolge spricht dies eher für eine moderate Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor 1,5 Prozent und fiel auf 40.115 Punkte, den niedrigsten Stand seit Mitte August.
Die Verluste waren breit gestreut, kaum ein Sektor konnte sich dem Abwärtsdruck entziehen. Die Kerninflationsrate, die Energie- und Nahrungsmittelpreise ausklammert, lag im August bei 3,2 Prozent. "Die Wohnkosten sind erneut deutlich gestiegen, nachdem sie bereits im Juli über den Erwartungen lagen", kommentierte Johannes Mayr, Volkswirt beim Vermögensverwalter Eyb & Wallwitz. Spekulationen auf eine größere Zinssenkung der Fed um 50 Basispunkte wurden damit deutlich gedämpft.
Der breit gefasste S&P 500 verlor im frühen Handel in New York ein Prozent und notierte bei 5.441 Punkten. Der technologiegetriebene Nasdaq 100 gab um 0,5 Prozent auf 18.729 Punkte nach, wobei Kursgewinne großer Chip-Hersteller für etwas Unterstützung sorgten.
Aktien aus dem Bereich Erneuerbare Energien legten am Mittwoch zu, nachdem Kamala Harris in der TV-Debatte mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump gut abgeschnitten hatte. Ein Analyst erklärte, dass Harris' gestärkte Position eine positive Entwicklung für Unternehmen der Erneuerbaren Energien darstelle, da Trump als Befürworter fossiler Brennstoffe gilt. Aktien von Photovoltaik-Unternehmen wie First Solar und Solaredge stiegen um neun beziehungsweise zehn Prozent.
Trumps enttäuschender Auftritt im TV-Duell spiegelte sich auch im 15-prozentigen Kursrutsch von Trump Media & Technology wider. Der Ex-Präsident ist Mehrheitsaktionär des Unternehmens, dessen Hauptprodukt das von ihm gegründete Online-Netzwerk Truth Social ist. Seit einem Kursanstieg Mitte Juli nach einem gescheiterten Anschlag auf Trump befindet sich der Aktienkurs im kontinuierlichen Abwärtstrend.
Mit Material von dpa-AFX