Nach dem mit Spannung erwarteten Protokoll der jüngsten Notenbank-Sitzung haben die US-Börsen am Mittwoch Verluste größtenteils wettmachen können. Der Dow Jones Industrial, der vor der Veröffentlichung der sogenannten Minutes noch mit knapp einem Prozent im Minus gelegen hatte, schloss am Ende 0,16 Prozent im Minus bei 34.934 Punkten. Der marktbreite S&P 500 schloss 0,09 Prozent höher auf 4.475 Punkte. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 0,12 Prozent auf 14.604 Zähler nach unten.
Das Fed-Protokoll habe die ohnehin hohen Erwartungen in puncto Zinserhöhungen an den Märkten nicht noch befeuert, sagte ein Börsianer. Die US-Notenbank Fed steht ganz offensichtlich vor einer ersten Zinsanhebung in der Corona-Pandemie. Es sei bald angebracht, den an der Nulllinie liegenden Leitzins anzuheben, heißt es in dem Protokoll.
Zur Begründung wird auf die hohe Inflation verwiesen, die derzeit klar über dem Zielwert der Fed von zwei Prozent liegt. Außerdem nennt die Notenbank künftige Inflationsrisiken und den robusten Arbeitsmarkt als Gründe für steigende Zinsen.
Kraft Heinz und Airbnb stark
Die Aktien von Kraft Heinz setzten sich mit einem Aufschlag von 5,6 Prozent an die Spitze des S&P 500. Der Lebensmittelhersteller hat im Schlussquartal 2021 mit höheren Preisen für seine Produkte steigende Kosten mehr als ausgeglichen.
Der Apartment-Vermittler Airbnb verbuchte zum Jahresende trotz Belastungen durch die grassierende Coronavirus-Variante Omikron kräftige Geschäftszuwächse. Dies ließ den Kurs um 3,7 Prozent steigen. In ihrem Fahrwasser stiegen auch die Aktien des Online-Reiseportals Booking um 2,6 Prozent.
ViacomCBC, Roblox und Shopify gehen auf Talfahrt
Ein Kursdesaster erlebten dagegen die Papiere von ViacomCBS, sie brachen um fast 18 Prozent ein. Zwar ist die Mediengruppe im Streaming-Geschäft zuletzt stark gewachsen. Die Investitionen für dieses Wachstum drücken aber auf die Ergebnisse.
Enttäuscht zeigten sich Anleger auch von Roblox und Shopify, die mit ihren Quartalsergebnissen nicht überzeugen konnten. Die beiden Tech-Titel büßten jeweils rund 27 und 16 Prozent ein.
(Mit Material von dpa-AFX)