Die US-Notenbank Fed steht ganz offensichtlich vor einer ersten Zinsanhebung in der Corona-Pandemie. Es sei bald angebracht, den an der Nulllinie liegenden Leitzins anzuheben, heißt es in dem Protokoll zur jüngsten Sitzung des geldpolitischen Ausschusses FOMC, das am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurde.
Zur Begründung wird auf die hohe Inflation verwiesen, die derzeit klar über dem Zielwert der Fed von zwei Prozent liegt. Außerdem nennt die Fed künftige Inflationsrisiken und den robusten Arbeitsmarkt als Gründe für steigende Zinsen.
Das Straffungstempo der Fed dürfte darüber hinaus deutlich höher sein als in der letzten Zinserhöhungsphase ab dem Jahr 2015. Damals hatte sich die Fed für ein im historischen Vergleich äußerst vorsichtiges Vorgehen entschieden. Aktuell seien die wirtschaftlichen Aussichten aber wesentlich besser, die Inflation deutlich höher und die Verfassung des Arbeitsmarkts besser. Sollte sich die Wirtschaft wie erwartet entwickeln, dürfte die Straffung daher rascher als damals vonstatten gehen, heißt es in der Mitschrift.
An den Finanzmärkten wird derzeit fest mit einer Zinsanhebung der Fed auf der nächsten Sitzung Mitte März gerechnet. Für möglich wird sogar ein großer Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte gehalten. Hintergrund ist die hohe Inflation von zuletzt 7,5 Prozent. Im Jahresverlauf halten Analysten und Marktteilnehmer bis zu sieben Zinserhöhungen für denkbar.
(Mit Material von dpa-AFX)