Dow Jones und Nasdaq starten nervös – Intel, Nvidia und Adobe im Fokus

Dow Jones und Nasdaq starten nervös – Intel, Nvidia und Adobe im Fokus
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Martin Mrowka 13.03.2025 Martin Mrowka

Die wirtschaftlichen Bedenken nach der Handelsoffensive von Präsident Trump werden nicht kleiner, zudem droht mal wieder ein Stillstand der US-Regierung. Ein neuer Inflationsbericht lieferte neue Hinweise auf eine Abkühlung des Preisdrucks. In dieser Gemengelage geben die drei großen Aktien-Indizes im frühen Handel nach.

In den USA sind die Erzeugerpreise im Februar weniger gestiegen als erwartet. Die Preise, die Hersteller für ihre Waren verlangen, legten im Jahresvergleich 'nur' um 3,2 Prozent zu. Im Januar hatte die Rate noch bei aufwärts revidierten 3,7 Prozent gelegen (zunächst +3,5 Prozent). Volkswirte hatten mit einer Abschwächung auf 3,3 Prozent gerechnet. Die Kernrate, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, lag im Februar bei 3,4 Prozent. Volkswirte hatten auch hier etwas mehr erwartet.

Die Erzeugerpreise beeinflussen die Verbraucherpreise, an denen die US-Notenbank Fed ihre Geldpolitik ausrichtet. Im Februar lag die Inflationsrate in den USA bei 2,8 Prozent und damit über dem Inflationsziel der Fed von 2,0 Prozent. Die Teuerung hat sich zuletzt als hartnäckig erwiesen. Daher werden mehrheitlich zunächst auch keine Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed erwartet. Eine Vorhersage künftiger Zinsschritte ist insbesondere angesichts der erratischen Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump schwierig.

US-Präsident Donald Trump hat gerade ein neues Zollkapitel aufgemacht und droht mit immensen Zöllen auf Weine und Champagner aus der Europäischen Union. Damit bleiben die Befürchtungen präsent, dass die angezettelten Zollkonflikte in den USA eine preistreibende Wirkung entfalten.

Laut den Experten von Index-Radar könnte das bekannte Börsensprichwort "Politische Börsen haben kurze Beine" mit Donald Trump im Weißen Haus der Vergangenheit angehören. Die ständig wechselnden Rahmenbedingungen erschwerten die Planungssicherheit für Unternehmen und belasteten erheblich den Konsum. Und zu allem Überfluss drohe am Wochenende erneut ein Shutdown in den USA. "Ohne die Zustimmung der Demokraten zu einem Übergangshaushalt könnte die Zahlungsunfähigkeit erneut zur Realität werden", warnten sie heute.

Die US-Aktienmärkte bleiben insgesamt nervös, nachdem sie immer wieder von neuen Schlagzeilen durchgeschüttelt wurden. Der S&P 500 steht in der ersten Handelsstunde 0,3 Prozent tiefer, der technologielastige Nasdaq 100 gibt um 0,4 Prozent nach. Und der Dow Jones Industrial Average rutscht um 0,2 Prozent.

Dow Jones Index seit Februar 2024
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Dow Jones Index seit Februar 2024

Auf Unternehmensseite macht Intel positive Schlagzeilen: Die Ernennung eines neuen Konzernchefs treibt den Kurs im frühen Handel an der Spitze des Nasdaq 100 um gut 15 Prozent nach oben. Der Branchenveteran Lip-Bu Tan soll den Chip-Riesen aus seiner Krise führen. Analyst Timothy Arcuri von der UBS äußerte sich in einer am Donnerstag vorliegenden Studie "positiv auf vielen Ebenen", unter anderem wegen seiner Erfahrung. Der neue Chef verfüge über ausgezeichnete Beziehungen in Fernost und habe in der Vergangenheit bereits Aktionärswerte geschaffen.

Nvidia-Aktien starten ebenfalls mit einem Aufschlag, rutschen dann jedoch leicht in den roten Bereich. Für Kursfantasie sorgt hier die günstige Bewertung. Vivek Arya, Analyst bei der Bank of America, sieht in der gesunkenen Bruttomarge kein Problem. Die Anleger sollten sich nicht von der höheren Bruttomarge von vor neun Monaten irritieren lassen.

Ansonsten gibt es viele negativ auffällige Aktien. Beim Software-Konzern Adobe zum Beispiel geht es im frühen Handel um mehr als elf Prozent abwärts. Als Grund gilt ein schwacher Umsatzausblick auf das laufende, zweite Geschäftsquartal. Die Quartalszahlen lagen ansonsten leicht über den Erwartungen. Die Bank of America hat ihr Kursziel für Adobe heute von 605 auf 528 Dollar gesenkt, bleibt aber beim Votum "Buy".

Deutlich in den Schatten gestellt wurden die Adobe-Verluste von UiPath mit einem Kurseinbruch um 16 Prozent, der ebenfalls mit einer schwachen Umsatzprognose begründet wurde. Laut dem RBC-Experten Matthew Hedberg spiegelt diese das derzeitig unsichere Marktumfeld für den Softwarespezialisten wider, auch wegen einer möglichen Aussetzung staatlicher Ausgaben. 

Einen dreiprozentigen Rückschlag wird bei dem Nutzfahrzeugbauer Paccar eingepreist. Hier wurden möglicherweise weniger strenge Emissionsvorschriften für Lkw in den USA zum Thema gemacht, weil der von Trump eingesetzte neue Chef der US-Umweltbehörde EPA wohl zahlreiche Regelungen auf den Prüfstand stellt. An der Börse dämpfte dies die Hoffnung, dass schärfere Vorschriften die Käufe neuer Lkw fördern.

Ein größerer Kursrutsch zeichnete sich vorbörselich noch bei American Eagle Outfitters ab. Der Abschlag von gut einem Prozent hält sich jedoch zuletzt in Grenzen. Wie der Analyst Matthew Boss von JPMorgan urteilte, war der Ausblick des Modeunternehmens auf das erste Quartal und das Gesamtjahr 2025 eine herbe Enttäuschung. Für das operative Jahresergebnis liege dieser 19 Prozent unter den Markterwartungen, erwähnte er.

Enthält Material von dpa-AFX

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