Nach den Kursrekorden zur Amtseinführung des neuen Präsidenten Joe Biden am Vortag zeichnete sich vorbörslich bei den meisten US-Aktien am Donnerstag eher Zurückhaltung ab. Doch bereits in der ersten Handelsstunde markierten Dow, S&P 500 und Nasdaq neue Rekordhöhen. Was heute an der Wall Street die Kurse bewegt.
Zuletzt lag der Dow mit 0,2 Prozent im Plus bei 31.254 Punkten. Der marktbreite S&P 500 gewinnt ebenfalls 0,2 Prozent auf 3.860 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 konnte dagegen um 0,6 Prozent auf 13.380 Punkte zulegen.
Biden legt gut los
Unmittelbar nach dem Amtsantritt begann der neue US-Präsident Joe Biden mit der Demontage von besonders umstrittenen Entscheidungen seines Vorgängers Donald Trump. Biden leitete etwa die Rückkehr zum Klimaabkommen von Paris ein, stoppte den US-Austritt aus der Weltgesundheitsorganisation und hob ein Einreiseverbot für Menschen aus muslimisch geprägten Ländern auf.
An seinem zweiten Tag als US-Präsident will Joe Biden mit einer Reihe von Verordnungen die Anstrengungen gegen die Corona-Pandemie vorantreiben. Mit einer Verfügung will Biden seine Befugnisse als Präsident nutzen, um die Herstellung von Schutzmasken und -handschuhen, Testzubehör und Materialien für die Verabreichung der Impfstoffe zu beschleunigen
Aus Anlegersicht ist besonders wichtig, dass Biden die US-Wirtschaft in der Corona-Krise mit einem billionenschweren Konjunkturpaket stützen will. Dafür muss der Präsident aber zunächst die Zustimmung des Kongresses gewinnen.
Gute Konjunkturdaten
Im Fokus stehen auch einige Konjunkturdaten. Zum Handelsauftakt wurden überraschend gute Stimmungsdaten aus der US-Wirtschaft und besser als erwartet ausgefallene Kennzahlen vom Arbeits- und Immobilienmarkt der USA gemeldet. Demnach hat sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Januar unerwartet stark aufgehellt. Der Indikator der regionalen Notenbank (Philly-Fed-Index) stieg von 9,1 Punkten im Vormonat auf 26,5 Punkte, während Volkswirte im Schnitt nur einen Zuwachs auf 11,8 Punkte erwartet hatten.
Zeitgleich war bekannt geworden, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche etwas gesunken ist. Außerdem hat sich der amerikanische Immobilienmarkt trotz Corona-Pandemie weiter solide entwickelt. Im Dezember sind sowohl die Baubeginne als auch die Genehmigungen für neue Häuser spürbar gestiegen.
Quartalszahlen von United Airlines und Alcoa enttäuschen
Derweil geht die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. So brockte die Pandemie der Fluggesellschaft United Airlines auch zum Jahresende einen hohen Verlust ein. Die Erwartungen der Anleger wurden enttäuscht, so dass die Aktien im US-Handel um mehr als fünf Prozent fallen.
Alcoa überraschte zwar mit seinen Resultaten positiv, dennoch verlieren die Anteilsscheine heute sogar fast neun Prozent und notieren damit am Ende des S&P 500. Der Aluminiumkonzern warnte vor wieder schwächeren Geschäften, sollten sich die Absatzmärkte nicht erholen.
IBM und Intel berichten nachbörslich
Mit Big Blue und Intel legen heute nach Wall Street Schluss zwei Computer-Schwergewichte ihre Zahlen für das vierte Quartal vor. Bei IBM dürfte es einen weiteren Umsatzrückgang geben. Zudem zeigen aktuelle Erwartungen, dass sich der Gewinn pro Aktie auf 2,05 Dollar gegenüber dem Vorjahreszeitraum (4,71 Dollar) mehr als halbieren dürfte.
Die Schweizer Großbank UBS hatte kürzlich das Kursziel für Intel nach Investorengesprächen von 62 auf 71 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Beide Werte liegen nach einer Handelsstunde leicht im Plus.
Beide Dow-Jones-Werte werden auch in der heutigen Sendung "Opening Bell" von den Kollegen von DER AKTIONÄR TV angesprochen. Womit zu rechnen ist...
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(Mit Material von dpa-AFX)