Die US-Börsen haben in den vergangenen Tagen ein seltenes Signal geliefert: Ein mehrfaches Hindenburg-Omen. Dieser nach der Hindenburg-Katastrophe (am 6. Mai 1937 verunglückter Zeppelin) benannte Indikator soll vor einer zeitnah drohenden Korrektur warnen. Was besagt der Indikator genau und wie treffsicher ist er bislang gewesen?
„Plötzliche Brandkatastrophe am Markt“
Das „Hindenburg Omen“ wurde vom blinden, amerikanischen Mathematiker Jim Miekka entwickelt. So wie die Hindenburg plötzlich Feuer fing und abstürzte, handelt es sich bei diesem Indikator um einen Hinweisgeber, dass eigentlich im Aufwärtstrend befindliche Märkte vor einem plötzlichen Schwächeanfall stehen könnten. Ein Hindenburg Omen tritt auf, wenn folgende Bedingungen an einem Markt auftreten:
1) Der Anteil neuer 52-Wochen-Hochs und neuer 52-Wochen-Tiefs beträgt mehr als 2,2 Prozent.
2) Es gibt nicht mehr als doppelt so viele 52-Wochen-Hochs im Vergleich zu 52-Wochen-Tiefs
3) Der Index notiert über seiner 50-Tage-Linie
4) Der McClellan Oszillator (ein Marktbreite-Indikator) befindet sich im negativen Bereich
An der New York Stock Exchange sind seit dem 28. Januar bereits vier Omen aufgetreten – ein selten hoher Wert. Seit 2006 ist das bislang 12 mal passiert. Und so ging es in der Folgezeit jeweils weiter.
Aussagekraft für bis zu drei Monate
Aussagekraft für bis zu drei MonateEine durchschnittliche Rendite in den folgenden drei Monaten von -1,28 Prozent ist keine schlechte Quote in Anbetracht des Umstands, dass wir uns mit Ausnahme von 2008/09 in einem langen, übergeordneten Bullenmarkt bewegt haben. Aufgrund der kleinen Stichprobe ist der Indikator dennoch mit besonderer Vorsicht zu genießen. Das Signal vom 19. November wird sich zudem nach aktuellem Stand als Fehlsignal erweisen. Im Jahr 2018 hat es Anleger hingegen vor beiden(!) großen Abschwüngen rechtzeitig gewarnt.