An den amerikanischen Börsen hinterfragen die Investoren zur Wochenmitte bei nochmals steigenden Anleihe-Renditen und anziehenden Ölpreisen zunehmend die Chancen für riskantere Aktien-Anlagen. Nasdaq 100 und der marktbreitere S&P 500 schlossen leicht im Plus, während der US-Leitindex Dow Jones Verluste verbuchte.
Stratege Marko Kolanovic von JPMorgan bleibt für den Markt bei seiner defensiven Haltung. Das von ihm gesetzte Kursziel für den S&P 500 von 4.200 Punkten bis Jahresende habe der Index inzwischen fast erreicht, schrieb er in einer aktuellen Studie. Trotz der starken frühsommerlichen Rally blieben die Makro-Fundamentaldaten herausfordernd, risikoreichere Anlagen dürften Gegenwind spüren. Kolanovic verwies zur Begründung seiner Einschätzung auf die Bewertungen am Markt, auf die Positionierungen der Investoren und auch auf geopolitische Aspekte.
Meta-Aktie auf Achterbahnfahrt
Meta will stärker reale und digitale Welten mit dem Headset Quest 3 verbinden. Außerdem stellte Mark Zuckerberg auf der Entwicklerkonferenz Connect KI-Neuheiten vor. Intraday geriet die Aktie des Facebook-Konzern stärker unter Druck, konnte sich jedoch gegen Handelsende wieder fangen.
Auch die Aktie von Tesla musste im Tagesverlauf teils deutliche Kurseinbußen hinnehmen. Die Kennziffern zu Produktion und Auslieferungen im dritten Quartal könnten die Markterwartungen verfehlen, befürchtet Deutsche-Bank-Analyst Emmanuel Rosner laut einer aktuellen Studie. Für das kommende Jahr sei das Risiko zu höher Erwartungen aber noch viel größer. Der Elektroautobauer habe angekündigt, dass in den Werken in Austin und Grünheide bei Berlin die Produktion nicht mehr wie geplant stark aufgestockt werde. Zudem lahme der Anlauf des Cybertruck, der daher nur wenig zum Absatz beisteuern dürfte. Dennoch bekräftigte Rosner seine Kaufempfehlung, kappte allerdings das Kursziel um 15 Dollar auf nun 285 Dollar.
Zu den Top-Gewinnern im Dow Jones gehörte indes das Papier von Chevron. Der Titel profitierte von weiter stark anziehenden Ölpreisen. Nur die Aktie des Chip-Riesen Intel verbuchte im amerikanischen Leitindex am Mittwoch noch deutlichere Kursgewinne.
Zins- und Konjunktursorgen bestimmen derzeit das Geschehen an den globalen Aktienmärkten. Die Nervosität unter den Anlegern ist spürbar. DER AKTIONÄR bleibt für Sie am Ball und wird unverändert über die wichtigsten Themen an den Märkten berichten.
(Mit Material von dpa-AFX)