Die Regulierung von Kryptowährungen steht vielerorts noch ganz am Anfang. Auch in den USA herrscht noch große Ungewissheit im Umgang mit Bitcoin und Co. Rostin Behnam, Chef der Commodity Futures Trading Commission (CFTC), hat in dieser Woche Argumente für die Krypto-Regulierung durch seine Behörde geliefert, die auch Investoren gefallen dürften.
Der CFTC-Chef ist sich sicher: Eine Regulierung des Krypomarkts unter Führung seiner Aufsichtsbehörde hätte signifikante Vorteile und könnte sich letztlich auch positiv auf die Kurse auswirken. „Wachstum ist in einem gut regulierten Umfeld möglich“, so Behnam bei einer Veranstaltung der NYU School of Law in dieser Woche.
So könnten klare regulatorische Rahmenbedingungen den Weg für den Einstieg institutioneller Investoren ebnen. „Die etablierten Institutionen im Krypto-Bereich sehen eine enorme Chance für institutionelle Zuflüsse, die nur auftreten werden, wenn es eine regulatorische Struktur für diese Märkte gibt“.
Eine steigende Nachfrage seitens institutioneller Investoren würde sich letztlich auch in steigenden Kursen am Kryptomarkt niederschlagen, argumentiert Behnam: „Der Bitcoin-Kurs kann sich verdoppeln, wenn die CFTC den Markt reguliert.“ Eine Aussicht, die wohl auch Regulierungsskeptiker gefallen dürfte.
CFTC oder SEC – wer soll Kryptos regulieren?
Bislang gehen die Meinungen darüber auseinander, wer bei der Kryptoregulierung in den USA den Hut aufhaben soll. Neben der CFTC mischt dabei auch die Börsenaufsicht SEC mit. Speziell letztere steht dabei bisweilen in der Kritik, ihren Einfluss durch Präzedenzentscheidungen ausdehnen zu wollen – während ein klar formuliertes Regelwerk für den Umgang mit Kryptowährungen bislang fehlt.
Ein überparteilicher Gesetzentwurf des Landwirtschaftsausschusses im US-Senat, dem die CFTC formal untersteht, sieht die Behörde nun als primären Aufseher für die Krypto-Industrie in den USA vor. In ihre Zuständigkeit würde dann die Überwachung der Spot-Märkte fallen, zudem müssten sich Krypto-Trading-Firmen dann bei der CFTC registrieren lassen.
Behnam äußerte in der Vorwoche seine Unterstützung für das Gesetz. Er machte aber auch klar, dass in diesem Fall die Finanzierung seiner klammen Behörde angepasst werden müsse, um dem Auftrag gerecht werde zu können. Denn bisher sehe man „nur die Spitze des Eisbergs“.
Die rund 60 Fälle der CFTC im Kryptobereich seien allesamt ausschließlich Whistleblowern, Hinweisen oder Kundenbeschwerden zu verdanken. An Mechanismen zur Marktaufsicht oder der Überwachung von Handelsplattformen und Intermediären mangle es derzeit noch.
Auch wenn viele Krypto-Puristen ihre liebe Not mit der Vorstellung von staatlichen Kontrollmaßnahmen für Bitcoin und Co haben, sieht DER AKTIONÄR ebenfalls große Vorteile in einer fairen und klar definierten Regulierung des Kryptomarkts. Verbindliche Regeln machen ihn attraktiver und dürften Akzeptanz und Nutzung von Kryptowährungen und anderen Blockchain-Anwendungen fördern.
Für eine nachhaltige Kurserholung müsste sich aber auch das Makro-Umfeld spürbar aufhellen. Bis es soweit ist, rechnet DER AKTIONÄR mit anhaltend hoher Volatilität. Anleger brauchen also weiterhin viel Geduld und starke Nerven.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate ein-gegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.