Die erneute kräftige Zinserhöhung der US-Notenbank Fed vom Vortag hat den Börsianern auch am Donnerstag noch in den Gliedern gesteckt. Zwar konnten die Kurse die Verluste zwischenzeitlich etwas eingrenzen. Von Schnäppchenkäufen auf niedrigem Niveau oder von einer Gegenbewegung auf die hohen Verluste vom Vortag konnte aber keine Rede sein.
Zu schwer wiegen die steigenden Zinsen, die die Konjunktur abzuwürgen drohen. Am Anleihemarkt stieg die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen auf ein Hoch seit elf Jahren.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,35 Prozent niedriger auf 30.077 Punkte. Zwischenzeitlich fiel das Börsenbarometer erstmals seit drei Monaten unter die runde Marke von 30.000 Zählern. Andere Indizes verbuchten höhere Verluste: Der marktbreite S&P 500 verlor 0,84 Prozent auf 3.758 Zähler. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 fiel um 1,17 Prozent auf 11.502 Punkte.
Salesforce, Merck & Co und Eli Lilly stark, Novavax schwach
Mit Blick auf einzelne Aktien fielen Novavax auf. Der Kurs des Impfstoffherstellers brach um fast 13 Prozent ein auf den tiefsten Stand seit Mai 2020. Die US-Bank JPMorgan senkte die Empfehlung von "Neutral" auf "Underweight". Laut Analyst Eric Joseph ist nicht mit einer längerfristigen Nachfrage nach dem Impfstoff Nuvaxovid zu rechnen.
An die Spitze des Leitindex Dow setzten sich die Aktien von Merck & Co mit einem Aufschlag von 3,5 Prozent. Dem Pharmakonzern wurde in einem Patentstreit mit dem Arzneimittelhersteller Viatris im Segment Tiergesundheit von einem Gericht im Bundesstaat Virginia Recht zugesprochen.
Stark präsentierten sich auch die Aktien des Software-Entwicklers und SAP-Konkurrenten Salesforce. Hier lobten Analysten die Ziele für die Profitabilität im Jahr 2026. Der Kurs gewann knapp zwei Prozent.
Aktien von Ely Lilly verteuerten sich hingegen um über zwei Prozent, nachdem die Investmentbank UBS zum Kauf der Papiere des Pharmakonzerns geraten hatte.
(Mit Material von dpa-AFX)