Er gilt als einer der erfolgreichsten Aktienfondsmanager in Deutschland: Hendrik Leber, Gründer der Vermögensverwaltung Acatis. Dass Leber bereits seit 2016 auf Bitcoin setzt, ist kein Geheimnis. In einem Streitgespräch hat der Fondsmanager nun auch einen Einblick in sein privates Engagement gegeben.
„Tatsächlich haben meine Frau und ich fünf Prozent unseres Vermögens in Bitcoin investiert“, sagte Leber in einem Interview in der Wirtschaftswoche. Danach verflacht das Gespräch aus Sicht von Bitcoin-Kennern, da zunächst bekannte Argumente ausgetauscht werden.
Leber weist darauf hin, dass die Bitcoin-Menge begrenzt ist, was ein Vorteil gegenüber der ansteigenden Geldmenge sei. Volker Wieland, Professor für Monetäre Ökonomie in Frankfurt, bezeichnet Bitcoin als Spekulationsobjekt ohne intrinsischen Wert. Leber erwidert, auch Papiergeld lebe von Akzeptanz: „Am Ende ist Bitcoin kein bisschen schlechter oder besser als Papiergeld.“
Wieland entgegnet, dass Papiergeld und Geld auf Girokonten als Tauschmittel dienen. „Diese Funktion haben Bitcoin nicht – weil sie technisch bedingt für viele Transaktionen nicht einsetzbar und obendrein sehr teuer in der Herstellung sind.“
Bitcoin für die EZB?
Leber plädiert für eine Bitcoin-Reserve bei der EZB und Deutschen Bundesbank. Bitcoin sei wesentlich praktikabler als Gold für größere Transaktionen in Fremdwährung. Zudem sei Bitcoin für den „drittgrößten Wirtschaftszweig der Welt“ unumgänglich – „für die Kryptoerpressung“.
Wieland entgegnet, gerade deswegen sollte die Notenbank nicht auf Bitcoin setzen. Zudem habe die Notenbank keinen Grund, Bitcoin-Kurse zu beeinflussen. Der Bitcoin sei zudem viel zu volatil für eine Notenbank-Bilanz.
Bitcoin wie Gold
Leber räumt dann ein, dass Bitcoin erst mal mehr Nachfrager brauche, um den Markt zu stabilisieren. Er sagt aber auch, er würde der Notenbank das Gleiche raten, wie seinen Kunden in der Vermögensverwaltung: „eine Hälfte Gold, eine Hälfte Bitcoin.“ Der Bitcoin-Kurs korreliere immer enger positiv mit den allgemeinen Märkten. Steige Gold, steige auch Bitcoin.
Ein Notenbank-Investment wäre „ein reines Wohlfahrtsprogramm für Anleger“, sagt Wieland. Und während Leber Bitcoin als „Währung ohne Inflation“ und „das Stabilste, was es geben kann“ bezeichnet, weist Wieland darauf hin, dass technisch festgelegte Knappheit allein noch keinen Wert schaffe und Bitcoin irgendwann durch eine andere Kryptowährung abgelöst werden könnte.
Bitcoin als EZB-Reserve dürfte vorerst ein unrealistisches Szenario sein. DER AKTIONÄR bleibt aber für Bitcoin grundsätzlich positiv gestimmt. Wer breit gestreut in die trendstärksten Coins und Token nach dem bewährten TSI-System investieren will, kann einen Blick auf den Krypto TSI Index von DER AKTIONÄR und das Index-Zertifikat mit der WKN A2URRU werfen. Mehr Infos dazu finden Sie hier (Link).
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