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08.06.2023 Lars Friedrich

Schock-Studie: Krypto-Pleite und Banken-Drama waren vielleicht nur der Anfang

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Kommt der große Crash doch noch? Bis hierher lief es noch ganz gut, könnten Anleger nicht zuletzt beim Blick auf die Kurse meinen. Doch für die kommenden Quartale sind Wirtschaftswissenschaftler der Deutschen Bank alles andere als optimistisch. Die Prognosen und Begründungen klingen durchaus schlüssig.

Sind größere Erschütterungen nur noch eine Frage der Zeit? Die Deutsche Bank hat ihren aktuellen globalen Ausblick jedenfalls vielsagend „The Waiting Game…“ („Das Wartespiel“) betitelt. Die Prognose der Experten: „Die USA sind auf dem Weg zu ihrem ersten echten, von der Politik gesteuerten Boom-Bust-Zyklus seit vier Jahrzehnten.“ Nach der Geldflut 2020 und 2021 und der dadurch entfesselten Inflation sei die nächste Phase „die Rezession in den USA, die wir Anfang letzten Jahres als Erste vorausgesagt haben“.

Bei der Deutschen Bank sei man immer davon ausgegangen, dass die Rezession Ende 2023 kommen werde. Damit rechne man weiterhin, auch wenn das Risiko einer Verzögerung bis zum ersten Halbjahr 2024 bestehe. Inzwischen sei ein früherer, milder Abschwung eingepreist. Bei der Deutschen Bank gehe man hingegen von minus 1,25 Prozent beim US-BIP aus. Das sei milder zwar als die durchschnittliche Rezession nach dem Zweiten Weltkrieg, aber eine aggressivere Schätzung als der derzeitige Konsens.

„Unser bevorzugtes Rezessionsmodell geht davon aus, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den nächsten zwölf Monaten bei nahezu 100 Prozent liegt.“ Obwohl dies wahrscheinlich zu viel sei, würden auch andere historisch zuverlässige Frühindikatoren auf einen Abschwung in den kommenden Quartalen hindeuten.

Eine Rezession im Euroraum sei Ende 2023, Anfang 2024 möglich. Und: „Kein G-7-Staat wird nach unseren Prognosen 2024 ein BIP-Wachstum von mehr als 0,8 Prozent verzeichnen.“

Crashs kaum zu prognostizieren – aber „großes Risiko“

Sollte es zu harten Landungen kommen, könne man nicht erwarten, dass diese vorausgesagt werden, weil diese in der Regel „ein großes Element von Nichtlinearitäten“ enthalten würden – und Modelle dementsprechend überfordert seien.

Nach zehn bis fünfzehn Jahren der Null- oder Negativzinsen und nahezu ununterbrochenen quantitativen Lockerungen seien „Unternehmen, Verbraucher und Investoren weit davon entfernt“, sich vollständig an den jüngsten Zinsschock angepasst zu haben. Unfälle in der Art, die schon zu sehen waren, blieben ein „großes Risiko“. Komme es zu weiteren Fällen, könnte dies zu schwierigeren Bedingungen an den Finanzmärkten und Vertrauensverlust führen und zu einer stärkeren Rezession führen.

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