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15.09.2022 Martin Mrowka

Schlussglocke Wall Street: Dow Jones und Co erneut schwach – Adobe zieht Microsoft und Salesforce abwärts – Banken und Netflix gesucht

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citi DowJones

An den US-Börsen sind die Anleger nach dem jüngsten Kursrutsch und einer nur zaghaften Stabilisierung am Vortag in der Defensive geblieben. Neue US-Konjunkturdaten ergaben ein durchwachsenes Bild und boten dem Gesamtmarkt nur wenig Orientierung. Immerhin konnten sich die Indizes von ihren Tiefständen etwas absetzen.

Der Dow Jones Industrial ging mit einem Minus von 0,6 Prozent bei 30.961 Punkten in den Feierabend. Den marktbreiten S&P 500 erwischte es etwas stärker. Er verlor 1,2 Prozent auf 3.899 Zähler und gab damit ein kleines Verkaufssignal (siehe Chart). Ein kurzfristiger Aufwärtstrend wurde nach unten verlassen - wenn auch nicht nachhaltig. Der am Vortag stärker erholte technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 rutscht um 1,7 Prozent auf 11.927 Punkte. Alle drei großen Indizes hatten im Verlauf auch schon tiefer notiert.

Nach dem unerwartet deutlichen Preisauftrieb für die US-Verbraucher habe die Abschwächung auf Herstellerebene am Vortag geholfen, die Gemüter wieder etwas zu beruhigen, hieß es bei der Credit Suisse. Davon ungeachtet wächst aber die Überzeugung der Experten, dass die US-Notenbank ihren restriktiven Zinskurs fortsetzt, selbst wenn das Wachstum leidet. Sie rechnen nun damit, dass die Fed den Leitzins bis auf 4,50 Prozent anheben wird. 

citi S&P 500 (WKN: CG3AA5)

Konjunkturdaten mit gemischten Signalen

Neue US-Konjunkturdaten lieferten kein klares Bild. Die Industrieproduktion ist im August überraschend etwas gesunken, die Einzelhandelsumsätze dagegen haben überraschend zugelegt. Im Bundesstaat New York hat sich die Industriestimmung überraschend deutlich aufgehellt, in der Region Philadelphia hat sich das Philliy-Fed-Geschäftsklima aber verschlechtert.

Besonders beachtet wurden die Einzelhandelsumsätze, die im August zum Vormonat zulegten. Allerdings wurde der Vormonatswert deutlich nach unten revidiert und die Verkäufe ohne die schwankungsanfälligen Autoverkäufe sind gesunken.

Adobe stürtz nach Figma-Übernahme ab

Auf Unternehmensseite kam es bei den Adobe-Anlegern gar nicht gut an, dass der Software-Konzern die Web-Design-Softwarefirma Figma übernehmen will. Die Bereitschaft, dafür rund 20 Milliarden US-Dollar zu zahlen, zog einen Kurseinbruch um 16,8 Prozent nach sich. Analysten bezeichneten den Preis als hoch. (mehr dazu in der Liste am Ende dieses Artikels)

"Seien wir ehrlich – es fühlt sich an, als ob Adobe etwas an Schwung gegenüber Figma verliert und es deshalb als besserer Schritt angesehen wird, den Wettbewerber aufzukaufen", sagte Kirk Materne vom Analysehaus Evercore ISI. Ziel sei wohl, keinen starken Gegner entstehen zu lassen.

Im Schlepptau des Adobe-Kursrutsches standen Software-Firmen allgemein auf den Verkaufslisten der Anleger. Die Papiere von Salesforce und Microsoft waren im Dow mit Abgaben von mehr als zwei 3,4 bzw. 2,6 Prozent die beiden größten Verlierer.

Goldman Sachs, JPMorgan und Netflix gesucht

Besser erging es den Banken in einem international starken Branchenumfeld. Im Dow zogen die Titel von Goldman Sachs und JPMorgan um 1,3 und 1,5 Prozent an. Die kräftigen Zinserhöhungen der Notenbanken im Kampf gegen die Inflation stützen Banken. Analystin Magdalena Stoklosa von der US-Bank Morgan Stanley hält den positiven Zinseffekt in einer Branchenstudie für noch nicht angemessen gewürdigt. Banken können etwa im Kreditgeschäft davon profitieren.

Mit einer Kursrally hob sich Netflix an der Nasdaq positiv ab. Die Titel des Streaming-Anbieters zogen um gut fünf Prozent an, nachdem ihnen Evercore ISI eine positive Empfehlung ausgesprochen hatte. Analyst Mark Mahaney sieht vor allem enorme Chancen im günstigeren, werbefinanzierten Netflix-Abo, das 2023 starten soll. Zuletzt hatte der Streaming-König im hart umkämpften Markt zuschauen müssen, wie die Konkurrenz stärker wird. 

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(Mit Material von dpa-AFX)

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