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Schlussglocke Wall Street: Deutliches Minus – Silvergate und SVB schrecken Banken auf – Banken-Index fällt fast 8 Prozent – Lichtblick General Electric

Schlussglocke Wall Street: Deutliches Minus – Silvergate und SVB schrecken Banken auf – Banken-Index fällt fast 8 Prozent – Lichtblick General Electric
Foto: blackred/iStock
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Markus Bußler 09.03.2023 Markus Bußler

Zunächst sah alles nach einem guten Tag aus an der Wall Street. Die Indices notierten zum Handelsauftakt im Plus. Doch je länger der Handel dauerte, umso größer wurden die Verluste. Es waren dabei vor allem zwei Meldungen aus der Finanzbranche, die für den Kursrutsch an der Wall Street gesorgt haben.

Der Zusammenbruch der Krypto-Bank Silvergate Capital und der Kursabsturz bei den Aktien von SVB Financial führten den Anlegern vor Augen, welche Gefahren wie etwa Kreditausfälle mit den jüngst gestiegenen Zinsen einhergehen können. Allgemein machen höhere Zinsen Anleihen attraktiver und setzen so spekulative Anlegen wie Aktien oder auch Kryptowährungen unter Druck.

Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 1,66 Prozent auf 32.254,86 Punkte und damit auf das Niveau von Anfang November letzten Jahres. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 1,85 Prozent auf 3.918,32 Zähler nach unten. Er rutschte damit wieder unter die viel beachtete 200-Tage-Durchschnittslinie, die den langfristigen Trend beschreibt. Der technologielastige Nasdaq 100 büßte 1,80 Prozent auf 11.995,88 Punkte ein.

Gleich zwei Nachrichten aus der Finanzwelt schockten die Anleger: Der auf kleine und mittlere Tech- und Biotech-Unternehmen spezialisierte Finanzierer SVB Financial stockt sein Kapital auf. Zudem kündigte das Unternehmen für das erste Quartal einen Milliardenverlust an. Dessen Aktien verloren am S&P-500-Ende 60 Prozent.

Zudem zwingt die Krise am Markt für Digitalwährungen wie Bitcoin und Ether mit dem Finanzkonzern Silvergate Capital ein weiteres Schwergewicht der Branche in die Knie. Die Kryptobank gab bekannt, ihren Betrieb einzustellen und freiwillig die geordnete eigene Abwicklung einzuleiten. Die Papiere von Silvergate Capital brachen außerhalb der bekannten Indizes um 42 Prozent ein.

Silvergate und SVB "sind in der Tat Opfer desselben Phänomens, da die Straffung der US-Geldpolitik den Schaum aus den Teilen der Wirtschaft mit den meisten Überschüssen abschöpft - und es ist schwer, mehr Überschüsse zu finden als in Krypto- und Tech-Startups", sagte Analyst Adam Crisafulli von Vital Knowledge.

Vor diesem Hintergrund trennten sich Anleger von Bankaktien allgemein. Der KBW Bank Index, ein viel beachtetes Branchenbarometer, fiel um 7,7 Prozent und verzeichnete den größten Tagesverlust seit Juni 2020. Am Dow-Ende sackten JPMorgan um 5,4 Prozent ab. Die Anteilscheine von Wells Fargo , Bank of America und U.S. Bancorp knickten um 6,2 bis 7,0 Prozent ein.

Als Belastung für Bankaktien hinzukamen die am Donnerstag gesunkenen Renditen an Anleihenmarkt, sodass die Hoffnung auf deutlich steigende Erträge im Zuge einer weiter restriktiven Geldpolitik einen Dämpfer erhielt. Die Renditen wiederum waren nach Daten vom Arbeitsmarkt spürbar unter Druck geraten. Denn die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, ein Kurzfristindikator für den Jobmarkt, waren überraschend stark gestiegen. Dies hatte Spekulationen ausgelöst, dass die Notenbank den Kampf gegen die hohe Inflation eventuell nicht ganz so entschlossen führen könnte wie zuletzt befürchtet.

An der Spitze des S&P 500 zogen die Aktien von General Electric um gut fünf Prozent an. Der Industriekonzern habe für seine Luftfahrtsparte recht beeindruckende Ziele präsentiert, schrieb Analyst Nigel Coe von Wolfe Research.

Die Anteilscheine von JD.com waren mit minus elf Prozent das Schlusslicht im Nasdaq 100. Der in den USA geleistete chinesische Online-Händler hatte im vierten Quartal etwas weniger umgesetzt als erwartet. Die coronabedingten Lockdowns im Heimatland hatten die Nachfrage nach Elektronik und Haushaltsgeräte gedämpft.

Aktien von Peloton büßten 6,5 Prozent ein. Wegen eines verlorenen Patentstreites droht der Sportartikel-Firma nun ein Importstopp für bestimmte Sportgeräte.

Am Devisenmarkt profitierte der Euro etwas von den schwachen US-Jobdaten und kostete zuletzt 1,0578 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0554 (Mittwoch: 1,0545) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9475 (0,9483) Euro gekostet.

Der Terminkontrakt für zehnjährige US-Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,59 Prozent auf 111,58 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 3,91 Prozent.

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