Nach drei Verlusttagen ist es am Freitag an den US-Aktienmärkten wieder nach oben gegangen. Die meisten Kurse stiegen, wenngleich der Schwung im Verlauf etwas nachließ. Der US-Leitindex Dow Jones gewann zur Schlussglocke 0,7 Prozent auf 42.052 Punkte. Zu verdanken ist das Plus auch den beiden Tech-Riesen Amazon und Intel.
Der Dow Jones konnte das bisher aufgelaufene Wochenminus wieder mehr als ausgleichen. Der marktbreite S&P 500 Index legte am Freitag um 0,4 Prozent auf 5.728,80 Punkte zu. Der tags zuvor abgerutschte Nasdaq 100 gewann 0,7 Prozent auf 20.033 Zähler. Der stark von Technologiewerten geprägte Index kehrte damit wieder über die Marke von 20.000 Punkten zurück, auch wenn aus der Riege der großen Tech-Werte die Apple-Aktie um 1,3 Prozent schwächelte.
War der Oktober insgesamt schwach zu Ende gegangen, sind Börsianer jetzt gespannt, was der November bringt – insbesondere wegen der bevorstehenden US-Wahl. Die macht es laut dem Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners besonders spannend, denn eigentlich gelte der November als guter Börsenmonat. In den jüngeren Jahrzehnten habe die Weihnachts- oder Jahresendrally stets früher eingesetzt.
Apple war am Freitag das einzige Mitglied der so genannten "Magnificent Seven", das rote Zahlen schrieb. Anleger machten sich Sorgen über einen Rückgang der Verkäufe in China. Der iPhone-Konzern verteidigte dennoch seine führende Börsen-Bewertung vor Nvidia, obwohl die Aktie des KI-Chip-Herstellers heute um zwei Prozent zulegen konnte (DER AKTIONÄR berichtete).
Konnten unter den Tech-Riesen in den vergangenen Tagen weder Alphabet, Meta noch Microsoft mit ihren Resultaten für positive Impulse sorgen, so gelang dies am Freitag Amazon und Intel.
Die wichtigsten Indizes an der Wall Street erholten sich vom Ausverkauf der vorangegangenen Sitzung, da die starken Gewinne von Amazon und Intel den deutlichen Rückgang des US-Arbeitsplatz-Wachstums im Oktober ausgleichen konnten.
Amazon stieg um 6,2 Prozent, nachdem starke Einzelhandelsumsätze den Gewinn über die Schätzungen der Wall Street schoben. Der Versand-Riese blieb aber unter der 200-Dollar-Marke. Lob gab es unter Analysten jedoch vor allem für die rekordhohe Marge des Online-Händlers. In Anlehnung an Halloween bezeichnete Brent Thill vom Investmenthaus Jefferies die Profitabilität als geradezu "spuktakulär". Auch das operative Ergebnisziel für das laufende Quartal zerstreue teilweise Sorgen.
Intel war mit einem Anstieg um 7,8 Prozent noch besser unterwegs als Amazon. Per Schlussstand vom Donnerstag waren sie mit einem Minus von 57 Prozent aber auch ein außerordentlich großer Jahresverlierer unter den Tech-Werten. Nun beruhigte der Chipkonzern die Anleger mit seinem Umsatzausblick für das laufende Quartal ein Stück weit. Analysten bleiben aber noch skeptisch für den einstigen Chip-Vorreiter, der seit Jahren mit Problemen kämpft.
Auch die Boeing-Aktie gehörte mit plus 3,5 Prozent zu den besten Dow-Werten. Hier kam Hoffnung auf, dass der Flugzeugbauer den Streik zehntausender Arbeiter mit einem besseren Angebot beenden kann (siehe Link-Liste). Analyst Ken Herbert von RBC äußerte in einer Studie seinen Glauben, dass dieses nun gebilligt werden könnte. Geboten wird eine Einkommenserhöhung von 38 Prozent über eine Laufzeit von vier Jahren.
Quartalszahlen zu verarbeiten gab es außerdem im Ölsektor. Während die Aktien von ExxonMobil nach freundlichem Start ins Minus drehten, fielen vor allem Chevron-Aktien mit einem Plus von 2,9 Prozent auf. Der Ölkonzern hat dank ausgeweiteter Förderung im dritten Quartal mehr verdient als gedacht. Die Aktien erreichten den höchsten Stand seit Anfang August.
Hinweis: DER AKTIONÄR hatte Gelegenheit, in Frankfurt mit Bushido ein exklusives Interview zu führen. Der börsenaffine Rapper gibt seltene Einblicke in sein Investment-Leben: 'Ich hasse E-Autos' sagt Bushido zum Beispiel. Dafür stürzt er sich lieber auf ASML und LVMH.
Ob der selbst ernannte Pazifist sich im Zwiespalt mit Rüstungsaktien sieht und weshalb Bushido froh ist, den Wasserstoff-Hype nicht mitgemacht zu haben, sehen und hören Sie bei DER AKTIONÄR TV.
Mit diesem Link können Sie das etwa einstündige Interview im Rahmen der neuen Ausgabe von 'Future Markets' von Johanna Krämer anschauen.
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(Mit Material von dpa-AFX)