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20.11.2024 Martin Mrowka

Schlussglocke: US‑Indizes schließen vor Nvidia‑Zahlen uneinheitlich – Target bricht ein

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Vor dem letzten großen Highlight der Berichtssaison, den Nvidia-Quartalszahlen, hielten sich die Börsianer in den USA in gespannter Erwartung zurück. Die großen Aktien-Indizes pendelten den ganzen Mittwoch in recht enger Spanne um ihre Vortagsstände. Target sackte ab, ein kleiner Cloud-Dienstleister haussierte.

Die US-Börsen haben am Mittwoch einen Schlussspurt hingelegt. Offenbar hofften einige Anleger – ähnlich wie etliche Experten – vor dem nach der Schlussglocke anstehenden Quartalsbericht von Nvidia auf gute Zahlen des KI-Halbleiter-Spezialisten. Dessen Aktien verharrten allerdings bis zuletzt in der Verlustzone.

Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte ins Plus und schloss 0,3 Prozent höher bei 43.408,47 Punkten. Der marktbreite S&P 500 machte seinen Tagesverlust wett und schloss mit 5.917,11 Punkten prozentual unverändert, während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 letztlich noch 0,1 Prozent auf 20.667,10 Punkte abgab.

Mit einem Minus von 0,7 Prozent auf 145,89 US-Dollar gehörten die Nvidia-Titel am Mittwoch zu den schlechteren Werten im Dow Jones. Zeitweilig betrug das Minus mehr als zwei Prozent. Nach den Zahlen, die nachbörslich veröffentlicht wurden, stand die Nvidia-Aktie dann in einer ersten Reaktion bei 138 Dollar deutlich im Minus. Das Rekordhoch von 149,77 Dollar bleibt jedoch in Reichweite. 

Am Markt wurde von vielen Investoren erwartet, dass der Chiphersteller seinen Quartalsgewinn zum neunten Mal in Serie gesteigert hat. Und so kam es dann auch. Die Erwartungen an Umsatz und Gewinn wurden übertroffen. Viele Börsianer hatten noch mehr erwartet. Seit Jahresbeginn hat sich der Aktienkurs von Nvidia fast verdreifacht.

Im Fokus der Börsianer standen zur Wochenmitte erneut auch die Einzelhändler. Nachdem die Supermarkt-Kette Walmart tags zuvor mit ihren Zahlen und einer erneut angehobenen Jahresprognose begeistert hatte, kam mit dem Quartalsbericht und einer Prognosesenkung durch Target nun wieder Frust auf, und zwar kräftig. Der nach Walmart zweitgrößte US-Discounter kappte sein Jahresziel für das bereinigte Ergebnis je Aktie, was den Aktienkurs um gut 21 Prozent absacken ließ. Walmart tags zuvor noch um drei Prozent gestiegen – legten um 0,7 Prozent zu. Die Titel der Branchenkollegen Kohl's, Dollar General und Dollar Tree gaben ebenfalls nach. Sie verloren zuletzt zwischen 2,6 und 4,2 Prozent.

Am Ende der Tagesrange im Nasdaq 100 verloren Qualcomm und Super Micro Computer 6,3 bzw. 8,7 Prozent.

Die in New York gelisteten Hinterlegungsscheine von Nio, die sich zuletzt stabilisiert hatten, gingen nach enttäuschenden Quartalszahlen des chinesischen Elektroautobauers auf einen Schlingerkurs. Zuletzt stand ein Plus von 0,4 Prozent zu Buche. UBS-Analyst Paul Gong verwies auf die im Vergleich zu Konkurrenten wie XPeng günstigere Bewertung.

Die Aktien von Ford standen benfalls unter Druck, verloren gut drei Prozent. Der Auto-Konzern hat angekündigt, in Europa bis Ende 2027 etwa 4.000 Stellen abzubauen – davon 2.900 Stellen in Deutschland. So sollen die Kosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit wieder verbessert werden. Die meisten Arbeitsplätze sollen im Kölner Werk wegfallen.

Die Aktionäre der Fluggesellschaft Delta Air Lines mussten in einem negativen Branchenumfeld einen Kursrückgang von 1,9 Prozent verkraften. Das Unternehmen will laut Aussagen auf seinem Investorentag sein Angebot hochpreisiger Flüge ausweiten, um so den anhaltend hohen Kosten zu begegnen. Kurzfristige Herausforderungen wie die überraschend hoch erwarteten Ausgaben wogen für die Anleger aber offenbar schwerer als die langfristigen Ziele, welche Citigroup-Analyst Stephen Trent ermutigend nannte. 

Dass der künftige US-Präsident Donald Trump den aus dem Fernsehen bekannten Chirurgen Mehmet Oz zum Leiter der staatlichen Krankenversicherungs-Programme machen will, gab Branchen-Titeln Auftrieb. Humana, Unitedhealth, Centene und CVS legten um bis zu knapp sechs Prozent zu.

Unter den kleineren Werten ging es nach vorgelegten Quartalszahlen und Aussagen über ein beschleunigtes Umsatzwachstum im Schlussviertel für Kingsoft Cloud um 42 Prozent hoch. Kingsoft Cloud ist ein chinesischer Cloud-Dienstleister. Auch Wix.com stiegen mit 14,5 Prozent plus zweistellig, nachdem das Webplattform-Unternehmen mit Hauptsitz in Tel Aviv seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben hat.

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(Mit Material von dpa-AFX)

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