An der Wall Street hat sich die Erholung vom Vortag am Mittwoch fortgesetzt. Insbesondere an der Nasdaq wurden dabei nach den Quartalszahlen von Netflix am Vorabend kräftige Gewinne geschrieben. Für den US-Leitindex Dow Jones ging es indes nur noch mit gebremstem Tempo weiter bergauf.
Zum Handelsschluss in New York stand der Dow letztlich 0,15 Prozent höher bei 31.874,84 Zählern, während der S&P 500 0,59 Prozent höher bei 3.959,90 Punkten schloss. Am deutlichsten legte derweil der Nasdaq 100 mit einem satten Plus von 1,55 Prozent auf 12.439,68 Punkte zu. Zwischenzeitlich hat es dabei für alle drei Indizes für das höchste Niveau seit fast sechs Wochen gereicht.
Netflix und Halbleiterbranche im Fokus
Positiv aufgenommene Quartalszahlen haben der Aktie von Netflix ein Plus von 7,4 Prozent beschert. Sie setzte sich mit dem höchsten Stand seit Ende April deutlich von der 200-Dollar-Marke ab.
Von den Netflix-Nachrichten profitierten auch die Titel des im Dow gelisteten Konkurrenten Walt Disney, der mit Disney+ seinen eigenen Streamingdienst aufgezogen hat. Die Aktien des Unterhaltungsriesen legten um 3,8 Prozent zu.
Amazon mischt mit seinen Prime-Diensten in dieser Sparte mit, hier ging es für die Papiere um 3,9 Prozent hoch. Auch die Papiere von Roku oder Paramount verzeichneten im Windschatten von Netflix Kursgewinne.
Halbleiterhersteller wie AMD, Nvidia und Qualcomm profitierten unterdessen von Fortschritten bei einer 50 Milliarden Dollar schweren Gesetzesinitiative des US-Senats zur Förderung der dortigen Chipindustrie.
Von der Tech-Rally etwas ausgenommen war die Alphabet-Aktien, bei der es nur für einen ganz knappen Gewinn reichte. Der Betreiber der Google-Suchmaschine will angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten zwei Wochen lang auf Neueinstellungen verzichten, hieß es. Er knüpfte damit an ähnliche zuletzt gemachte Aussagen von Apple an.
Generell schlechte Stimmung herrschte im Gesundheitssektor, da halfen auch eigentlich gut bewertete Quartalszahlen sowie angehobene Jahresziele der Pharmakonzerne Biogen und Abbott nicht. Ihre Papiere rutschten um 5,8 respektive 1,6 Prozent ab.
Mit einem Abschlag von 8,3 Prozent fiel die Aktie von Baker Hughes in einem generell schlechten Umfeld für Energie- und Versorgerwerte auf. Das Unternehmen aus der Ölfeld-Serviceindustrie enttäuschte mit den Quartalszahlen und der Aussage, dass sich die Nachfrageaussichten in den kommenden Monaten wohl verschlechtern werden.
Nach drei Erholungstagen gab der Euro zum US-Dollar wieder nachgegeben - unter anderem wegen politischer Unsicherheit in Italien, wo Regierungschef Mario Draghi vor dem Aus steht. Mit zuletzt gezahlten 1,0176 Dollar war der Euro zurück unter der Marke von 1,02 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0199 (Dienstag: 1,0245) Dollar festgesetzt.
Mit Material von dpa-AFX.