An den US-Börsen herrschte am Freitag gedämpfter Optimismus. Schwache Konjunkturdaten sorgten kurz für einen Stimmungsdämpfer. Die großen Indizes gingen dann aber nach ruhigem Handel mit grünen Vorzeichen ins Wochenende. An der Dow-Jones-Spitze setzte die Boeing-Aktie ihren Aufschwung fort, KI-Chip-Riese Nvidia sackte ans Dow-Ende.
Der Leitindex Dow Jones stieg um ein Prozent auf 44.296,51 Punkte. Für den S&P 500 ging es um 0,4 Prozent auf 5.969 Punkte hoch. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 schaffte nur einen Kursanstieg um 0,2 Prozent auf 20.776,23 Punkte – auch wegen recht deutlicher Verluste von Nvidia, dessen Zahlen und Ausblick am Donnerstag nur mäßig angekommen waren. Für den Dow ergibt sich ein Wochengewinn von knapp zwei Prozent.
Der sogenannte "Trump Trade" – also die Kauflaune seit der Wahl von Donald Trump zum künftigen US-Präsidenten – schien weiterhin zu ziehen. Wegen zwischenzeitlicher Gewinnmitnahmen sind die Indizes von den nach seinem Sieg erreichten Rekordmarken aber noch ein Stück weit entfernt.
Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima belegte, dass sich die Stimmung der US-Verbraucher im November laut endgültigen Daten weniger als erwartet aufgehellt hat. Zudem fielen Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor durchwachsen aus.
Die Inflationserwartungen auf Sicht von einem Jahr fielen von 2,7 Prozent auf 2,6 Prozent. Dies ist der niedrigste Wert seit Dezember 2020. Die längerfristigen Erwartungen stiegen hingegen von 3,0 Prozent auf 3,2 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit November 2023.
Gleichzeitig erscheint der Spielraum der US-Notenbank Fed für weitere Leitzinssenkungen zur Ankurbelung der Wirtschaft begrenzt. Denn die von Trump geplanten Einfuhrzölle könnten die Inflation wieder in die Höhe treiben. Laut dem FedWatch Tool der CME Group besteht derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 53 Prozent, dass die Zentralbank die Kreditkosten um 25 Basispunkte senken wird. Die meisten Brokerhäuser befürworten auch eine Senkung um einen Viertelpunkt.
Unter den Einzelwerten fällt das gut 11-prozentige Plus von Super Micro Computer auf, die damit ihre Aufholjagd an der Nasdaq-100-Spitze fortsetzen. KI-Chip-Riese Nvidia büßte hingegen am Dow-Jones-Ende 3,2 Prozent auf 141,95 Dollar ein.
Bester Dow-Wert war die Boeing-Aktie, die um 4,1 Prozent auf 149,27 Dollar zulegen konnte und damit ihre Erholung nach dem 2-Jahres-Tief von vergangenem Freitag (bei 137,03 Dollar) fortsetzten.
Unter den Nebenwerten sprangen Gap vor dem Wochenende anfangs um bis zu gut 17 Prozent hoch. Zuletzt behaupteten die Aktien ein Plus von 12,8 Prozent. Die Textilhandelskette hatte mit ihren Geschäftszahlen zum abgelaufenen Quartal die Erwartungen übertroffen und zudem den Ausblick angehoben.
Über ein Kursplus von 14,7 Prozent freuten sich die Anteilseigner von Elastic. Das Software-Unternehmen habe ein erfreuliches Erholungsquartal mit einer breit angelegten Stärke verzeichnet, schrieb Analyst Matthew Hedberg von der kanadischen Bank RBC. So habe das Umsatzwachstum die Markterwartung deutlich übertroffen.
Bei der Biotech-Firma Halozyme Therapeutics feierten die Anleger den Rückzug der Offerte für den deutschen Wirkstoff-Entwickler Evotec: Die Aktien zogen um 7,2 Prozent an, während Evotec absackte.
Die Papiere von Intuit sanken um 5,7 Prozent. Das Software-Unternehmen hatte mit seinem Umsatz- und Gewinnausblick enttäuscht.
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(Mit Material von dpa-AFX)