Zum Ausklang einer guten Woche sind die New Yorker Börsen am Freitag zum Handelsschluss ins Minus gedreht. Der Dow Jones erreichte zu Handelsbeginn mit 34.588 Punkten erneut ein Hoch seit Dezember, notierte zuletzt aber 0,32 Prozent tiefer bei 34.299 Punkten. Auf Wochensicht lag der Leitindex dennoch gut ein Prozent im Plus. Den Rücksetzer vom Mittwoch hatte er bereits am Donnerstag mehr als wettgemacht.
Die anderen Indizes, die sich bereits am Mittwoch stärker gezeigt hatten, knüpften am Freitag ebenfalls nur zu Beginn an ihre jüngst gute Entwicklung an. Der marktbreite S&P 500 musste letztlich einen Verlust von 0,37 Prozent auf 4.410 Punkte hinnehmen. Für den Nasdaq 100 ging es sogar um 0,67 Prozent auf 15.084 Punkte nach unten. Dennoch verzeichnete er einen Wochengewinn von knapp vier Prozent.
Adobe überezugt
Das Thema Künstliche Intelligenz (KI) sorgt derweil weiter für Diskussionsstoff in der Gesellschaft und Auftrieb am Aktienmarkt. Der Softwareanbieter Adobe schraubte nach einem starken zweiten Geschäftsquartal seine Jahresziele nach oben. Viele Analysten reagierten mit teils deutlichen Kurszielerhöhungen. Das zweite Geschäftsquartal habe gezeigt, dass Adobe einer der größten KI-Profiteure sei, schrieb Analyst Kash Rangan von der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Die Aktie zog letztlich um 0,9 Prozent an und war damit so teuer wie zuletzt im Februar. Die Titel des US-Elektroautobauers Tesla knüpften derweil mit plus 1,8 Prozent nach der gestrigen Pause wieder an ihre vorherige Gewinnserie an und erreichten zeitweise den höchsten Stand seit Ende September.
Den Chiphersteller Nvidia machte die KI-Fantasie erst kürzlich zum Billionen-Unternehmen. Nun erkor die US-Bank Morgan Stanley die Aktien aus diesem Grund zum Top-Favoriten im US-Halbleiterbereich. Trotz der Kursrally sei die Bewertung der Papiere angesichts steigender Gewinnprognosen sogar zurückgegangen, hieß es.
Die Nvidia-Aktie rettete ein Plus von 0,2 Prozent ins Ziel und setzte so ihre Rekordjagd fort. Dagegen büßten die Papiere des Branchenkollegen AMD, die für Nvidia ihre Favoritenstellung bei Morgan Stanley räumen mussten, 3,4 Prozent ein.
Micron unter Druck, Virgin Galactic überzeugt
Unter Druck standen auch die Titel des Chipherstellers Micron: Sie verloren 1,6 Prozent, nachdem das Unternehmen mögliche Belastungen im China-Geschäft konkretisiert hatte. Chinas Aufsichtsbehörden hatten im Mai wegen angeblicher Sicherheitsrisiken vor dem Einsatz von Micron-Bauteilen gewarnt.
Unter den Nebenwerten schossen die Anteilsscheine von Richard Bransons Weltraumunternehmen Virgin Galactic um gut 16 Prozent nach oben. Virgin will noch Ende diesen Monats seinen kommerziellen Flugbetrieb ins All aufnehmen.
Mit Material von dpa-AFX
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.