Der US-Leitindex Dow Jones hat am Mittwoch bis zu 550 Punkte zugelegt und auf einem neuen Höchststand geschlossen, nachdem das billionenschwere Corona-Hilfspaket der US-Regierung im Tagesverlauf eine weitere wichtige Hürde genommen hat.
Zum Handelsschluss an der Wall Street stand der Dow 1,5 Prozent oder 464,28 Zähler höher auf einem Rekordhoch von 32.297,02 Punkten. Der marktbreite S&P 500 legte 0,6 Prozent auf 3.898,81 Punkte zu. Der Nasdaq 100 büßte letztlich 0,3 Prozent auf 12.752,07 Zähler ein, nachdem er zeitweise mehr als eineinhalb Prozent im Plus notiert hatte.
Zulegen konnten dabei vor allem Zykliker und Standardwerte, wo die Anleger auf eine Belebung der Konjunktur setzen. Papiere von Unternehmen aus den Bereich Energie, Finanzen und Industrie waren dabei besonders beliebt. Tech-Titel, die am Vortag teils kräftige Kurssprünge verzeichnet hatte, waren dagegen weniger gefragt.
Corona-Hilfen sollen noch im März fließen
Nach dem US-Senat stimmte am Mittwoch auch das Repräsentantenhaus dem gewaltigen Konjunkturpaket zur Bewältigung der Corona-Krise im Umfang von rund 1,9 Billionen US-Dollar (rund 1,6 Billionen Euro) zu. Das Repräsentantenhaus musste sich erneut mit dem Maßnahmenbündel befassen, da es im Senat noch Änderungen gegeben hatte. Der parlamentarische Prozess ist nun abgeschlossen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, kündigte an, Biden wolle das Gesetzespaket am Freitag unterzeichnen, um es in Kraft zu setzen.
Biden will damit die Wirtschaft ankurbeln und Millionen neuer Jobs schaffen. Vorgesehen sind unter anderem Direktzahlungen für die meisten Steuerzahler in Höhe von 1400 Dollar. Zudem soll es Finanzierungshilfen für Coronavirus-Tests, die Impfkampagne, Schulöffnungen sowie zusätzliche Unterstützung für Arbeitslose geben. Erste Zahlungen sollen noch in diesem Monat fließen.
Anleihe-Auktion ohne Überraschungen
Nachdem in jüngster Vergangenheit Inflationsängste die Anleiherenditen nach oben getrieben und damit die Aktienmärkte zeitweise deutlich belastet hatten, blickten die Anleger am Mittwoch mit umso größerer Spannung auf neue Verbraucherpreisdaten. Im Großen und Ganzen erfüllten diese die Erwartungen. Zwar scheine der Preisdruck zuzunehmen, größer werden sollten die Inflationssorgen dennoch nicht, so Volkswirt Ulrich Wortberg von der Helaba. Er verwies darauf, dass die Teuerung mit erhöhten Energiekosten in Zusammenhang stehe, die Kernrate aber leicht gesunken sei.
Auch bei einer Auktion zehnjähriger US-Staatsanleihen im Volumen von 38 Milliarden Dollar blieben böse Überraschungen für die Anleger in Tech-Titeln aus – die Nachfrage sei „adäquat“ gewesen. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen fiel um zwei Basispunkte auf 1,52 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.