Die Erholung am US-Aktienmarkt hat sich am Donnerstag fortgesetzt. Die Leitindizes Dow Jones und S&P 500 sind dabei auf den höchsten Stand seit drei Wochen gestiegen, während die Volatilität im Vergleich zur turbulenten Monatsmitte spürbar nachgelassen hat.
Beim Dow stand am Ende ein Plus von 0,43 Prozent auf 32.859,03 Zähler an der Kurstafel, der S&P 500 ging 0,57 Prozent höher bei 4.050,83 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,91 Prozent auf 12.963,14 Punkte vor.
Mit Blick auf die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor macht sich seitens der Investoren zunehmend eine entspanntere Haltung breit. Das Schlimmste scheint vorerst ausgestanden, entsprechend steigt nun wieder die Risikobereitschaft. Am US-Bondmarkt setzen Anleger mittlerweile nicht mehr verstärkt auf sichere Papiere.
Der Cboe Volatilty Index, der die erwartete Schwankungsbreite des S&P 500 auf Sicht der nächsten 30 Tage abbildet, lag am Donnerstag wieder bei 19 Zählern – und damit auf dem Niveau vom Monatsbeginn. Mitte März war das Volatilitätsbarometer im Hoch bis auf 30 Zähler gestiegen.
Doch es gibt nach wie vor Skeptiker am Markt. „Zwar scheint die jüngste Mini-Krise im Bankensektor gut eingedämmt zu sein, aber das Risiko weiterer Turbulenzen steigt mit jeder weiteren Zinserhöhung“, schrieb etwa Seema Shah, Stratege bei Principal Asset Management mit Blick auf die US-Notenbank Fed. Jede weitere Zinserhöhung erhöhe den wirtschaftlichen und finanziellen Druck und damit die Wahrscheinlichkeit weiterer Krisen, so Shah.
Intel, Boeing, Walt Disney, Kohl's, Charles Schwab und Co im Fokus
Die Gewinnerliste im Dow führte Intel mit einem Plus von 1,81 Prozent an, gefolgt von Boeing (+1,48 Prozent), Walgreens (+1,41 Prozent) und Walt Disney (+1,27 Prozent). American Express (-0,72 Prozent), Visa (-0,42 Prozent) und 3M (-0,40 Prozent) waren derweil die Schlusslichter.
Die Aktien der Einzelhandelskette Kohl's gewannen knapp vier Prozent, nachdem Chef Thomas Kingsbury für gut zwei Millionen US-Dollar Aktien des von ihm geführten Unternehmens gekauft hatte. Anleger werteten dies als Vertrauensbeweis.
Papiere des Anlagespezialisten Charles Schwab verloren indes fünf Prozent. Erstmals seit sieben Jahren empfiehlt Morgan Stanley die Aktien nicht mehr zum Kauf. Analyst Michael Cyprys begründete die Abstufung damit, dass die Kunden vermehrt Mittel aus niedrig verzinsten Anlagen bei Charles Schwab abzögen.
Eine neue Kaufempfehlung der Bank JPMorgan bescherte den Aktien von Philip Morris ein Plus von zwei Prozent. Analyst Jared Dinges nahm die jüngsten Kursverluste der Aktie zum Anlass, zu einer Übergewichtung der Aktien im Portfolio zu raten.
Der Euro legte im späten US-Währungshandel zu, die Gemeinschaftswährung notierte zuletzt bei 1,0907 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0886 (Mittwoch: 1,0847) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9186 (0,9219) Euro gekostet.
Am US-Anleihenmarkt tat sich wie am Vortag wenig. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) gab um 0,03 Prozent auf 114,50 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stagnierte bei 3,55 Prozent.
Mit Material von dpa-AFX.