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Kryptobank Silvergate: Es ist vorbei – Aktie fällt ins Bodenlose

Kryptobank Silvergate: Es ist vorbei – Aktie fällt ins Bodenlose
Foto: Champ008/Shutterstock
Silvergate Capital Corp -%
Nikolas Kessler 09.03.2023 Nikolas Kessler

Knapp eine Woche herrschte Ungewissheit, jetzt steht fest: Die in Schieflage geratene Kryptobank Silvergate Capital wird liquidiert und abgewickelt. Das hat das Unternehmen am Mittwochabend nach US-Börsenschluss verkündet. Eine große Überraschung ist das nicht mehr, dennoch haben auch Bitcoin und Co ihre Verluste zunächst ausgeweitet.

„In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in der Branche und bei den Aufsichtsbehörden ist Silvergate der Ansicht, dass eine geordnete Abwicklung und eine freiwillige Liquidierung der Bank der beste Weg ist“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Der Abwicklungs- und Liquidationsplan der Bank sehe eine vollständige Rückzahlung aller Einlagen vor.

Wie mit etwaigen Forderungen gegen das Unternehmen verfahren werden soll, werde derzeit noch geprüft. Ebenso, wie die Firma den Restwert der Vermögenswerte einschließlich der geschützten Technologie und der Steueransprüche erhalten kann.

Ein weiteres Opfer der FTX-Pleite

Die US-Bank, die sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem der wichtigsten Finanzdienstleister für Unternehmen in der Kryptobranche entwickelt hatte, ist damit das jüngste Opfer des skandalösen Niedergangs der Kryptobörse FTX. Das Unternehmen war selbst ein großer Kunde von Silvergate.

Zudem hat dessen überraschende Pleite im vergangenen November einen regelrechten Bank-run in der Branche ausgelöst, der auch Silvergate enorme Verluste eingebrockt und nun schließlich das Genick gebrochen hat. Die Bank hatte zuletzt auch eingeräumt, ins Visier der Aufsichtsbehörden – bis hin zur Federal Reserve – geraten zu sein.

Silvergate hatte zuletzt bereits davor gewarnt, den Geschäftsbetrieb womöglich nicht aufrecht erhalten zu können und tritt nun den geordneten Rückzug an. Ein Chaos wie bei FTX dürfte dem Markt somit erspart bleiben.

Silvergate-Aktie implodiert, Bitcoin und Co tauchen ab

Für die Investoren von Silvergate dürfte das allerdings ein schwacher Trost sein: Die Aktie hat ihren Sturz ins Bodenlose fortgesetzt und im nachbörslichen US-Handel am Mittwochabend weitere 44 Prozent verloren. Alleine seit Anfang März summiert sich der Verlust inzwischen auf 80 Prozent. Auf Halbjahressicht fehlt nicht mehr viel zum Totalverlust.

Silvergate Capital Corp (WKN: A2PCBX)

Auch der Kryptomarkt hat am Abend mit weiteren Verlusten auf die Meldung reagiert. Der Bitcoin hat daraufhin den Kampf um die 22.000-Dollar-Marke verloren und notiert auf 24-Stunden-Sicht aktuell rund 1,4 Prozent tiefer im Bereich von 21.700 Dollar. Auch bei den übrigen Coins und Token dominieren die roten Vorzeichen. Die Market Cap des gesamten Kryptomarkts sinkt um rund 1,1 Prozent auf knapp unter eine Billion Dollar.

Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

DER AKTIONÄR hatte zuletzt bereits vor der drohenden Pleite von Silvergate gewarnt und Anlegern geraten, die Aktie zu meiden. Diese Empfehlung gilt weiterhin.

Bei Bitcoin und Co selbst sorgt die jüngste Entwicklung verständlicherweise für zusätzliche Unsicherheit. Die Kursreaktion fällt aber glücklicherweise nicht annähernd so dramatisch aus wie bei der FTX-Pleite. Für langfristig orientierte Anleger besteht daher kein Handlungsbedarf.

Mehr zur Schieflage von Silvergate und den zu erwartenden Auswirkungen auf den Kryptomarkt lesen Sie auch in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (11/23) – hier geht's zum E-Paper.

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.

Mit Material von dpa-AFX.

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