Der Kurs des akut pleitebedrohten Immobilienriesen Evergrande ist auch diese Handelswoche im steilen Sinkflug geblieben. Alibaba verzeichnete dagegen unterm Strich eine leichte Stabilisierung nach dem jüngsten Tief am vergangenen Freitag. Unterdessen stehen die Ergebnisse eines wichtigen Gipfels in China fest.
Nach der dreitägigen jährlichen Zentralen Wirtschaftskonferenz in China ist klar: Leitmotiv fürs kommende Jahr ist ein stabiles Wirtschaftswachstum. Chinas Entscheidungsträger betonten dabei vor allem das Wort Stabilität auffällig häufig. Der kommerzielle Wohnungsmarkt soll unterstützt werden, um „Bedürfnisse der Einwohner zu befriedigen“, hieß es heute in einer Mitteilung der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.
Anleger sollten deswegen aber nicht auf einen Turnaround bei Evergrande spekulieren. Chinesische Einrichtungen haben sich jedenfalls in englischer Sprache an die Öffentlichkeit gewandt und verkündet: Für Evergrande wird es keine Rettungsaktion geben. Die Risiken seien allerdings begrenzt (für den Gesamtmarkt).
Einige weitere Ergebnisse der Wirtschaftskonferenz: China will die effektive Regulierung von Kapital verbessern. Die Entwicklung des Privatsektors soll unterstützt werden. Gemeinsamer Wohlstand ist ein langfristiger Prozess und soll auf (richtig!) stabile Weise erreicht werden.
Übersetzt bedeuten die Nachrichten: China wird alles tun, um die Auswirkungen des Evergrande-Debakels gering zu halten. Angesichts der schwächelnden Wirtschaft sind stützende Maßnahmen zu erwarten. China will weiterhin private Unternehmen fördern. Mit Regulierung ist allerdings grundsätzlich auch künftig zu rechnen. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und lediglich mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren (siehe Heft und Plus-Artikel online). Alibaba ist derzeit keine Empfehlung.
Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Alibaba.