Dow Jones hat die Feiertagswoche in den USA mit Gewinnen abgeschlossen. Der US-Leitindex ging am „Black Friday“ mit einem Plus von 0,45 Prozent auf 34.347,03 Punkte aus dem verkürzten Handel. Der S&P 500 schloss nahezu unverändert mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 4.026,12 Zähler, während der Nasdaq 100 um 0,70 Prozent auf 11.756,03 Punkte nachgab.
Die kurze Woche – am gestrigen Donnerstag wurde in New York wegen des Thanksgiving-Feiertags nicht gehandelt – haben aber dennoch alle drei Indizes höher beendet: Der Dow stieg um 1,78 Prozent, während der S&P 500 um 1,53 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,7 Prozent vorrückten.
Dem Dow reichte das moderate Plus im mauen Handel, um ein neues 7-Monats-Hoch zu markieren. Dank einer fast 20-prozentigen Erholungsrally seit Mitte Oktober hat der Leitindex seinen Jahresverlust inzwischen auf fünfeinhalb Prozent eingedämmt.
Unterstützung lieferten dem Aktienmarkt dabei zur Wochenmitte das Protokoll der letzten US-Notenbanksitzung. Daraus ging hervor, dass die Fed künftig wohl etwas behutsamer an der Zinsschraube drehen könnte.
Covid-Lockdowns in China belasten – insbesondere Apple
Für Unbehagen bei einigen Anlegern sorgten indes die Entwicklungen in China mit Blick auf die dortigen Corona-Lockdowns. Nach einem Anstieg der Fallzahlen und dem ersten Covid-Toten seit Mai fährt die chinesische Regierung die Maßnahmen wieder massiv hoch.
In einer Fabrik des Apple-Zulieferers kam es unter anderem deshalb sogar zu gewalttätigen Protest. Insider rechnen nun außerdem damit, dass die iPhone-Produktion um „mindestens 30 Prozent“ zurückgehen wird. Für Apple kommt diese Nachricht zum Start ins wichtige Weihnachtsgeschäft zur Unzeit – die Aktie fiel am Freitag um fast zwei Prozent und war damit der größte Verlierer im Dow.
Activision Blizzard: Sorge um Übernahmepläne
Ebenfalls deutliche Verluste von rund vier Prozent haben die Papiere des Spieleentwicklers Activision Blizzard verzeichnet. Sie führten damit die Verliererliste im S&P 500 an. Grund dafür waren Medienberichte über eine Klage der US-Kartellbehörde FTC gegen die milliardenschwere Übernahme durch Microsoft. Die Aktie des Tech-Riesen zeigte sich davon indes unbeeindruckt.
Einzelhandel und Airlines am „Black Friday“ im Fokus
Im Fokus stand am Freitag darüber hinaus der Einzelhandel: „Die ersten Zahlen zu den Black-Friday-Umsätzen haben das Potenzial, über die zukünftige Richtung an den Börsen zu entscheiden oder zumindest mitzuentscheiden“, sagte Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Denn angesichts steigender Lebenshaltungskosten werde es in diesem Jahr besonders spannend, wie viel Geld die US-Verbraucher noch für Weihnachtsgeschenke parat hätten.
Die Aktien des Einzelhandelsriesen Walmart entwickelten sich indes mit plus 0,4 Prozent vergleichsweise unauffällig. Ähnliches galt für die Titel seines großen Online-Kontrahenten Amazon, die im schwachen Tech-Umfeld 0,8 Prozent verloren. Auch die kaum bewegten Target-Titel waren unauffällig. Für Best Buy ging es indes um 1,4 Prozent bergab, während Macy's um knapp ein Prozent zulegten.
Die Aktien der US-Fluggesellschaften American, Delta, Southwest und United zogen um bis zu knapp zwei Prozent an. Sie profitierten davon, dass viele Amerikaner den gestrigen Feiertag für ein verlängertes Wochenende nutzen und verreisen.
Apple-Gerüchte beflügeln ManU-Aktie
Bei Manchester United (ManU) kochte derweil die Gerüchteküche munter weiter. Die in New York gelisteten Papiere des britischen Fußballclubs sprangen letztlich um weitere 13 Prozent auf 21,21 Dollar hoch und waren zeitweise so teuer wie seit über vier Jahren nicht mehr. Nach Bekanntwerden der Verkaufsüberlegungen der Eigentümerfamilie Glazer hatte es am Donnerstag in einem vagen Medienbericht geheißen, dass Apple Interesse an einem Kauf zeigen könnte.
Ähnlich unkonkrete Meldungen, dass an dem Bericht nichts dran sei, konnten den Papieren des Fußballvereins zunächst nichts anhaben - wohl auch, weil es mit Amancio Ortega, Chef und Gründer des Textilkonzerns Inditex, sowie Saudi-Arabien angeblich weitere Interessenten gibt. Inklusive der aktuellen Gewinne summiert sich das jüngste Kursplus auf über 60 Prozent.
Der Euro sank nach den Gewinnen der vergangenen Tage im New Yorker Handel zuletzt auf 1,0403 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs davor auf 1,0375 (Donnerstag: 1,0413) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9638 (0,9603) Euro gekostet.
Mit Material von dpa-AFX.