Die DHL Group (hierzulande auch noch Deutsche Post genannt) legt morgen ihre Zahlen für das zweite Quartal vor. Der DAX-Konzern befindet sich nach dem Rekordjahr 2022 in einer Phase des Abschwungs. Der Bonner Konzern sieht sich geringeren Sendungsmengen und Frachtraten gegenüber.
Nach den ersten drei Monaten hatte das DHL-Management zwar schon Anzeichen für eine Stabilisierung gesehen, aber noch keine Erholung. So steht für das zweite Quartal die Frage im Raum, ob die Talsohle mittlerweile durchschritten wurde. Die Nachrichten von Wettbewerbern machen dafür keine große Hoffnung: Der US-Konzern Fedex beobachtete in den vergangenen Monaten eine schwächere Nachfrage und sinkende Volumina. Und auch der Hafenlogistiker HHLA berichtete davon, dass sich der konjunkturbedingte starke Rückgang im zweiten Quartal weiter fortgesetzt habe.
Das Versenden von zeitkritischen Briefen und Paketen sowie das Speditionsgeschäft sind für DHL die wichtigsten Gewinnbringer. Frachtchef Tim Scharwath zeigte sich Mitte Mai im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aber zuversichtlich, trotz gesunkener Transportpreise immer noch eine gute Marge erzielen zu können.
Im Heimatmarkt Deutschland macht der Konzern vor allem Schlagzeilen mit regulatorischen Themen. Mitte Mai stellte er den Antrag bei der Bundesnetzagentur, das Briefporto im kommenden Jahr vorzeitig erhöhen zu dürfen. Zudem geht es in der Debatte um die geplante Reform des Postgesetzes immer wieder um die wöchentliche Zahl der Zustelltage für Briefe. Noch ist die Post verpflichtet, an sechs Tagen pro Woche zuzustellen. Das Postgesetz soll in diesem Jahr erstmals nach einem Vierteljahrhundert umfassend novelliert und dem Digitalzeitalter angepasst werden.
Für das Gesamtjahr rechnet die DHL-Führung um den neuen Vorstandschef Tobias Meyer konzernweit mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern von sechs bis sieben Milliarden Euro - nach einem Rekordgewinn von 8,4 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
Die Bäume werden für die DHL Group 2023 nicht in den Himmel wachsen – das müssen sie aber auch nicht. Der DAX-Konzern ist hervorragend aufgestellt, um auch in den kommenden Jahren massiv vom Onlineboom zu profitieren. Erholt sich die Weltwirtschaft tatsächlich spätestens 2024 wieder, dürfte dies für einen zusätzlichen Schub sorgen. Dies sollte auf dem aktuell relativ günstigen Bewertungsniveau in keinster Weise eingepreist sein. Da der Kurs zudem kürzlich ein frisches Kaufsignal generiert hat, bleibt das Mitglied im AKTIONÄR-Depot nach wie vor ein sehr attraktives Investment.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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Mit Material von dpa-AFX