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24.07.2023 Lars Friedrich

Deutsche Bank warnt: „Wachsende Selbstgefälligkeit“ an der Börse

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Die Wirtschaft ist immer noch stabil, die weltweiten Daten zur Inflation in den vergangenen Wochen waren positiv. Die Hoffnung auf eine sanfte Landung ist dementsprechend bei vielen Anlegern gestiegen, und die Börsen haben sich ziemlich positiv entwickelt. Doch jetzt warnt ein Makro-Stratege der Deutschen Bank. Was hat es damit auf sich?

Henry Allen schreibt in einer heute veröffentlichten Mitteilung, einige sehr positive Nachrichten hätten die Hoffnung geweckt, dass trotz der aggressivsten Zinserhöhungen seit Jahrzehnten eine sanfte Landung möglich ist. „Aber wir sind noch nicht über den Berg, und die wachsende Selbstzufriedenheit in Bezug auf die Inflation birgt die Gefahr von Überraschungen in der Zukunft.“

Allen argumentiert, dass es nicht das erste Mal sei, dass der Markt suggeriere, wir stünden vor dem letzten Anstieg im Zinszyklus. Dies sei nicht nur diese Woche, sondern bereits im März und Mai der Fall gewesen. Als sich die Lage nach der kleinen Bankenkrise im März schnell beruhigte hatte und die Inflation über dem Zielwert geblieben war, sei schließlich im Mai eine weitere Anhebung gefolgt. Anschließend habe der Markt nach der Sitzung der US-Notenbank Fed eine Zinssenkung eingepreist. Inzwischen wird allerdings für Juli eine weitere Anhebung erwartet.

Allen schreibt: „Also auch wenn die Fed irgendwann aufhören wird, die Zinsen zu erhöhen, sollte man daran erinnern, dass die Märkte in der Vergangenheit dadurch überrascht wurden, dass sie die falkenhaften Signale der Fed nicht ernst genommen haben – und das dann nachholen mussten.“

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Sowohl Fed als auch die Europäische Zentralbank hätten ein Inflationsziel von zwei Prozent. Solange die Inflation über dem Zielwert bleibe, sei es schwierig, eine Zinswende zu vollziehen. Zudem läuft es an den Finanz- und Arbeitsmärkten gut. Auch von dieser Seite gibt es also keinen Druck für eine baldige Wende. Zudem seien Notenbanker durch die Vergangenheit gewarnt, dass es ein Fehler sein könnte, zu schnell wieder zu lockern.

Zudem würden langfristige Trends immer noch für eine steigende Inflation sprechen. Eine alternde Bevölkerung bedeute knappere Arbeitskraft. Dementsprechend sei Aufwärtsdruck bei den Löhnen und in der Folge auch den Preisen zu erwarten. Sollte die Globalisierung nicht weiter voranschreiten, sei zudem mit steigenden Produktionskosten und folglich auch anziehenden Preisen zu rechnen.

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