Der DAX hat am Mittwoch seinen Rekordlauf mit Trippelschritten fortgesetzt. Mit in der Spitze 16.284 Punkten markierte der deutsche Leitindex ein neues Allzeithoch. Im Laufe des Nachmittags schwanden aber die Gewinne mit der schwächeren Wall Street. Der DAX ging schließlich 0,02 Prozent höher bei 16.251,13 aus dem Handel.
"Er läuft und läuft und läuft", kommentierte Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg am Mittwoch die jüngste Serie mit DAX-Bestmarken praktisch im Tagesrhythmus. Dabei seien die täglichen Umsätze derzeit aber vergleichsweise gering, was darauf hindeute, dass die meisten Anleger auf eine anhaltende Jahresendrally setzen. Er befürchtet aber, dass ein guter Endspurt am Kurspotenzial im kommenden Jahr zehren könnte.
Der MDAX konnte zur Wochenmitte jedoch nicht mithalten. Mit 36.110,17 Zählern rutschte er mit 0,25 Prozent ins Minus ab.
Sorgen angesichts der vierten Corona-Welle scheint es derzeit unter den Anlegern noch keine zu geben. Der im Vergleich zum Dollar zuletzt schwächelnde Euro wurde von Börsianern weiter als Argument für europäische Aktien aufgeführt. Dazu passt, dass sich der Credit-Suisse-Experte Andrew Garthwaite am Mittwoch in einer Strategiestudie noch überzeugter für Kontinentaleuropa positionierte.
Größter Gewinner im DAX war die Aktie von Siemens Healthineers mit einem Kurssprung von 5,6 Prozent. Sie profitierte davon, dass der Medizintechnikkonzern sich noch ehrgeizigere Mittelfristziele setzte. Auch die Muttergesellschaft Siemens setzte ihre Jagd nach Bestmarken mit einem Anstieg um 0,7 Prozent fort.
Profiteure der Pandemie waren am Mittwoch generell gefragt. Der Kochboxenlieferant Hellofresh glänzte mit einem Anstieg um 3,3 Prozent. Am anderen Ende der Liste standen wieder einmal Fresenius und Fresenius Medical Care. Hier wirken immer noch die Quartalsergebnisse negativ nach.
Im MDAX gab nach starken Quartalszahlen die Aktie von Auto1 zeitweise viel richtig Gas, der Rückenwind ließ aber nach. Mit einem Plus von 1,8 Prozent ging der Gebrauchtwagenhändlers eher am Tagestief aus dem Handel.
Die MDAX-Spitze eroberte K+S mit einem Kurssprung um 4,3 Prozent. Die Papiere des Düngemittelherstellers tendierten mit 15,26 Euro wieder in Richtung des höchsten Standes seit 2019, der vor einigen Tagen erreicht worden war.
Für Basler ging es im SDAX um 1,1 Prozent abwärts, nachdem der Hersteller von Bildverarbeitungskomponenten Ziel einer Cyberattacke geworden war. Schlusslicht im Kleinwerte-Index war Encavis mit einem Minus von 5,7 Prozent. Der Solar- und Windpark-Betreiber will sich über eine Wandelanleihe frisches Geld für Wachstum beschaffen.
(mit Material von dpa-AFX)