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01.05.2022 Martin Mrowka

DAX-Ausblick: Einige Plus-Chancen zwischen diversen Belastungsfaktoren

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DAX

Die Belastungsfaktoren für DAX und Co verleiden vielen Anlegern die Kauflaune. Hohe Inflationszahlen, Probleme in China und Lieferketten-Störungen belasten hierzulande die Wirtschaft. Die anstehende Leitzinserhöhung in den USA ist jedoch eingepreist. Spannend wird, wie die weiteren Quartalszahlen der Unternehmen ausfallen. Der Wochenausblick.

In der abgelaufenen Woche schloss der DAX bei 14.097 Punkten. Auf Wochensicht verbuchte das Börsenbarometer damit ein knappes Minus von 0,3 Prozent, der Verlust für den Monat April fiel mit 2,2 Prozent etwas deutlicher aus. Die Indikation zum Weekend-DAX wurde vom Broker IG am Sonntag-Morgen mit 13.910 Punkten wieder unter der runden 14.000er-Marke gesehen. Charttechnisch war der DAX gerade an der 50-Tage-Linie gescheitert, die bei 14.178 Punkten verläuft.

In der neuen Woche dürfte der deutsche Leitindex zwischen Konjunktursorgen und der Hoffnung auf eine positiv verlaufende Berichtssaison der Unternehmen gefangen bleiben. Denn während die Geschäftszahlen der DAX-Konzerne trotz des Ukraine-Krieges und dessen wirtschaftlichen Folgen bislang recht gut ausgefallen sind, bleibt die Furcht vor einer unter stark steigenden Zinsen ächzenden Wirtschaft präsent.

DAX (WKN: 846900)

Hohe Zinsen verteuern Kredite für Privatleute sowie Unternehmen und können so den konjunkturellen Aufschwung gefährden. Zugleich gewinnen in einem solchen Szenario festverzinsliche Wertpapiere gegenüber Aktien an Attraktivität.

US-Zinserhöhung eingepreist

Die US-Notenbank dürfte den Leitzins nach der jüngsten Zinswende am Mittwoch kräftig erhöhen. "Wegen des hohen Inflationsdrucks wollen die Währungshüter offensichtlich rasch auf ein Leitzinsniveau kommen, das die Wirtschaft nicht mehr stimuliert", schrieben die Experten der Commerzbank. Allgemein wird von der tonangebenden Fed eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte erwartet.

Doch das dürfte eingepreist sein. Zudem sprächen die im historischen Vergleich hierzulande sehr günstige Bewertung des DAX und die bereits schlechte Anlegerstimmung dafür, dass sich der Leitindex weiter seitwärts bewegen dürfte, so die Commerbanker. Denn wenn viele Investoren schon pessimistisch seien, hätten sie bereits so viele Aktien veräußert, dass der Verkaufsdruck nur noch recht gering sein sollte.

Währungshüter in schwieriger Lage

Auch Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank betont die aktuell wichtige Rolle der Notenbanken für die Aktienmärkte. Der Experte sieht die Währungshüter derzeit in einer schwierigen Lage, denn die Inflation "muss mit höheren Zinsen bekämpft werden, was die Konjunktur zusätzlich belastet. An den Aktienmärkten ist daher gegenwärtig der Wurm drin: Aktien treten seitwärts." Dieser Zustand werde noch eine Weile anhalten, die Unsicherheit der Marktteilnehmer bleibe hoch.

Ähnlich lautete das Fazit der Fachlaute der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). "Die Schaukelbörse hält an. Ein ungünstiger Mix aus Wachstumssorgen und Zinserhöhungsängsten macht Aktien weiterhin zu schaffen." Inzwischen dürfte allerdings viel Negatives in den Aktienkursen eingepreist sein. 

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Mit Blick auf die weiteren in der neuen Woche anstehenden Konjunkturdaten wird laut den Helaba-Analysten mit den Einkaufsmanager-Befragungen aus den USA, Euroraum und China ein erster konjunktureller Stimmungstest für den April erfolgen.

China vor Abschwung

Hierbei dürften die Ergebnisse aus China im Mittelpunkt stehen. Am Samstag wurde dort der offizielle Einkaufsmanager-Index (PMI) veröffentlicht. Der ist mit 42,7 (März: 48,8) auf den niedrigsten Wert seit Beginn der Corona-Pandemie vor über zwei Jahren gefallen. Der gesonderte Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche ist mit 41,9 sogar noch deutlicher eingebrochen.

Der PMI gilt als wichtigstes Konjunkturbarometer für die ökonomische Entwicklung des Landes. Mit dem deutlichen Rutsch unter dem Grenzwert 50 deutet alles auf einen Rückgang der Wirtschaftstätigkeit hin.

Am kommenden Donnerstag wird noch der PMI Dienste von Caixin veröffentlicht. Es könnte sich abzeichnen, dass China seine Wachstumsziele von gut fünf Prozent nicht werde halten können. Daneben ist am Freitag mit einem weiter robusten monatlichen US-Arbeitsmarktbericht zu rechnen.

Viele Quartalszahlen

Derweil ist die Berichtssaison hierzulande noch nicht so weit vorangeschritten wie in den USA. Aus dem DAX hatten bislang rund 60 Prozent der Konzerne die Erwartungen übertroffen. Bezüglich der Gewinnentwicklung sei entscheidend, ob die Unternehmen in der Lage seien, die gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe an die Endverbraucher weiterzugeben, so die Helaba.

In der neuen Woche jedoch wartet auch hierzulande ein ganzer Reigen von Unternehmenszahlen auf die Anleger. Am Dienstag melden die DAX-Konzerne Covestro  und Deutsche Post ihre Ergebnisse der ersten drei Monate 2022.

Dicht gedrängt ist das Programm auch am Mittwoch, wenn etwa der Krankenhaus-Betreiber und Medizinkonzern Fresenius sowie dessen Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC) über die Geschäfte im ersten Quartal berichten. Außerdem melden endgültige Q1-Zahlen Airbus, Hannover Rück und Volkswagen.

Doch auch am Donnerstag ist der Kalender voll gepackt, dann stehen aus dem DAX der Autobauer BMW, Konsumgüter-Konzern Henkel, Triebwerkhersteller MTU, der Immobilien-Konzern Vonovia und Online-Modehändler Zalando auf der Agenda. Am Freitag meldet aus dem DAX Adidas seine Zahlen, aus dem MDAX unter anderem Rheinmetall, Evonik und Gea (Mit Material von dpa-AFX)


Folgende Artikel standen in der abgelaufenen Woche im besonderen Fokus der Leser auf www.deraktionaer.de:

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