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Steigende Anleiherenditen, die Sorge vor anhaltend hohen Zinsen und die wachsende Nervosität vor der US-Präsidentschaftswahl am 5. November sorgen am Mittwoch für rote Vorzeichen an der Wall Street. Gut drei Stunden nach Handelsstart in New York notieren sämtliche Leitindizes deutlich tiefer als am Vortag.
Konkret verliert der Dow Jones Industrial zur Stunde rund 420 Punkte beziehungsweise 0,97 Prozent auf 42.507,22 Zähler. Der marktbreite S&P 500 fällt um 0,93 Prozent auf 5.797,21 Punkte. Auch der technologielastige Nasdaq 100 hat die moderaten Vortagesgewinne inzwischen vollständig abgegeben und notiert 1,39 Prozent tiefer bei 20.100,06 Punkten.
„Schon seit Wochenbeginn bremsen die weltweit steigenden Anleiherenditen die Lust auf Aktien“, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. „Wieder schwindende Zinssenkungserwartungen in den USA werden von einem stärkeren Dollar begleitet.“ Die Aussicht auf eine nach den US-Wahlen potenziell inflationär wirkende Neuverschuldung bei anhaltendem Wachstum versetze den geldpolitischen Ambitionen der Notenbank einen Dämpfer.
McDonalds, Boeing und Coca-Cola schwach, AT&T und Texas Instruments punkten mit Zahlen
Hinzu kommen durchwachsene Nachrichten von den Unternehmen. Als Schlusslicht im Dow Jones kommt die Aktie von McDonald’s um fast sechs Prozent von ihrem kurz zuvor markierten Rekordhoch zurück. Auslöser für die Verluste ist ein Bericht der US-Gesundheitsbehörde CDC vom Vorabend, der das Unternehmen mit einem Kolibakterien-Ausbruch in mehreren Bundesstaaten in Verbindung bringt.
Auch die Papiere von Coca-Cola und Boeing gehören mit Abschlägen von mehr als zwei Prozent zu den größten Verlierern im Dow. Bei beiden Großkonzernen reagieren die Anleger enttäuscht auf die kurz zuvor veröffentlichten Quartalszahlen.
Im S&P 500 trägt Enphase Energie mit einem Minus von fast 13 Prozent die rote Laterne. Der Wechselrichterhersteller hatte am Vorabend mit schwachen Zahlen für das dritte Quartal enttäuscht.
Erfreut reagierten die Anleger indes auf die Zahlen von Texas Instruments. Als einer der Top-Gewinner im S&P 500 legt die Aktie um fast vier Prozent zu. Der Halbleiterkonzern hatte zwar einen eher enttäuschenden Ausblick gegeben, aber mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen.
Beim Telekomkonzern AT&T freuen sich die Anleger über mehr Neukunden im Mobilfunkgeschäft als von der Wall Street erwartet. Die Aktie steigt um mehr als vier Proezent.
Abseits der Quartalszahlen zog ein Streit zwischen dem Halbleiterkonzern Qualcomm und dem britischen Chipdesigner Arm die Aufmerksamkeit auf sich. Mit Architekturen von Arm laufen die Chips verschiedener Anbieter, die in praktisch allen Smartphones und inzwischen auch häufiger in Computern stecken. Nun habe Arm den US-Konzern in Kenntnis gesetzt, dass die Lizenzvereinbarung zur Verwendung der Designs in 60 Tagen aufgekündigt werde, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg. Qualcomm-Aktie verloren mehr als zwei Prozent. Papiere von Arm sackten um gut fünf Prozent ab.
Nach Handelsschluss an der Wall Street stehen am Abend unter anderem noch die Quartalszahlen von Tesla auf der Agenda.
Mit Material von dpa-AFX.
