Dass es mit einem Blue Chip wie McDonald’s um satte zehn Prozent nach unten geht, gibt es wirklich selten. Gestern war dies im nachbörslichen Handel allerdings der Fall gewesen. Der Grund hierfür war ein besorgniserregender Bericht der US-Gesundheitsbehörde, wonach es in den USA einen E.Coli-Ausbruch gegeben hat.
Nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC starb eine ältere Person und zehn wurden in Krankenhäusern behandelt. Insgesamt seien 49 Fälle in zehn Bundesstaaten bekanntgeworden, die meisten in Colorado und Nebraska. Der Aktienkurs der weltgrößten Fast-Food-Kette fiel im frühen nachbörslichen US-Handel am Dienstag zeitweise um fast zehn Prozent. Von diesem hohen Verlust konnte sich das Papier allerdings zuletzt wieder etwas erholen und beendete den nachbörslichen Handel mit einem Minus von sechs Prozent auf rund 296 Dollar.
Die McDonald’s-Aktie war in den vergangenen Wochen allerdings auch stark gestiegen - so hatte der Kurs erst am Montag mit fast 318 Dollar abermals ein Rekordhoch gefragt.
Laut McDonald’s werden als Auslöser geschnittene Zwiebeln vermutet, die nur im Quarter Pounder verwendet werden, dem amerikanischen Pendant des Hamburger Royal. Sie seien von einem Lieferanten gekommen, der drei Verteilzentren versorge. In fünf Bundesstaaten und Teilen von sieben weiteren werde nun der Quarter Pounder vorläufig aus dem Angebot genommen.
Indes hat die US-Bank JPMorgan die Einstufung für McDonald’s nach der Erkrankung zahlreicher Gäste mit Kolibakterien auf "Overweight" mit einem Kursziel von 290 US-Dollar belassen. Da die Aktie nachbörslich um bis zu zehn Prozent gefallen sei, werde die Restaurantkette nun auf der Grundlage von Emotionen und Sorgen gehandelt, was zu einer langfristigen Schädigung der Marke führen könnte, betonte Analyst John Ivankoe in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Er hält die Dividendentitel nach wie vor für kaufenswert.
Aktuell ist die Unsicherheit natürlich noch groß. Grund zur Panik besteht allerdings nicht. Wer die Anteilscheine des Fast-Food-Riesen im Depot hat, sollte Ruhe bewahren und kann abgesichert mit einem Stoppkurs bei 240,00 Euro weiterhin an Bord bleiben.
Mit Material von dpa-AFX