Der Bitcoin ist ständig in Bewegung. Alleine in den letzten 24 Stunden wurden Coins im Volumen von mehr als 57 Milliarden Dollar gehandelt. Eine im Verhältnis dazu eher kleine Transaktion sorgt allerdings für Aufsehen am Kryptomarkt. Dabei ist auch die deutsche Handelsplattform Bitcoin.de involviert.
Ein namentlich nicht bekannter Bitcoin-Miner der ersten Stunden hat am Mittwochnachmittag 100 Bitcoin bewegt, die seit fast elf Jahren unangetastet in zwei Wallets geschlummert hatten. Mit Ausnahme von jeweils einer Einzahlung in Höhe von 0.00000547 Bitcoin – was beim aktuellen Umrechnungskurs etwa 28 Cent entspricht – hätten die beiden Adressen seit Mitte Juni 2010 keinerlei Aktivität gezeigt, berichtet das Branchenportal cointelegraph.com.
Die Hälfte der Coins wurde demnach nun zu einer Wallet gesendet, die sich der deutschen Kryptobörse Bitcoin.de von Betreiber Bitcoin Group zuordnen lässt. Die andere Hälfte wurde an eine neu erstellte Wallet transferiert. Was seitdem mit den Uralt-Bitcoin geschehen ist, ist nicht bekannt.
Unglaublich: 62 Millionen Prozent Kursgewinn
Ein (Teil-) Verkauf der Coins würde sich für den unbekannten "Hardcore-HODLer" durchaus lohnen: Als die Bestände im Jahr 2010 zuletzt bewegt wurden, war ein Bitcoin etwa acht Cent wert. Zum Zeitpunkt der Transaktion am gestrigen Mittwoch kostete ein Bitcoin rund 50.000 Dollar, der Gesamtwert der Coins wurde mit fast fünf Millionen Dollar beziffert. Damit ist ihr Wert in knapp elf Jahren um das 622.500-Fache gestiegen – eine unglaubliche Entwicklung.
Some old coins moved today (100 BTC from June 2010).
— Antoine Le Calvez (@khannib) February 24, 2021
It's very rare to see pre-GPU era bitcoins move, it only happened dozens of times in the past few years.
And no, it's probably not Satoshi. pic.twitter.com/0jZXnmWUes
Doch nicht nur der Wertzuwachs sorgt für Aufsehen. Allgemein sind Transaktionen von so alten Bitcoin äußerst selten – viele der so lange inaktiven Coins gelten auch als verloren. Laut Branchenbeobachter Antoine Le Calvez, der auf Twitter zuerst über darüber berichtet hatte, seien in den letzten Jahren nur wenige Male Coins aus der Zeit vor dem Aufkommen des GPU-Minings bewegt worden.
Nach Informationen von cointelegraph.com seien in diesem Jahr erst 18 Mal Bitcoin-Bestände aus dem Jahr 2010 oder davor bewegt worden.
Kräfte sammeln bei 50.000 Dollar
Auch der Bitcoin-Kurs selbst war in den vergangenen Tagen massiv in Bewegung: Nach dem neuen Allzeithoch bei 58.330 Dollar vom Wochenende ist er zeitweise um über 20 Prozent eingeknickt. Inzwischen konnte er sich allerdings stabilisieren und die Marke von 50.000 Dollar zurückerobern. Damit steht der Bitcoin immer noch fast fünfmal höher als vor einem Jahr und rund 70 Prozent höher als zu Jahresbeginn.
DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die digitale Leitwährung mittel- und langfristig noch mehr Luft nach oben hat. Kurzfristig kann es immer wieder holprig werden, doch auf dem aktuellen Niveau sind Rücksetzer wie zu Beginn dieser Woche als Kaufchancen zu werten.
Mehr zu den Kurskapriolen der letzten Tage lesen Sie auch in der neuen AKTIONÄR-Ausgabe (09/2021).Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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