Der schwelende Handelsstreit zwischen den USA und China und die Angst vor einer konjunkturellen Abkühlung lasten seit Wochen auf dem chinesischen Yuan. Vor diesem Hintergrund suchen Investoren in China vermehrt Zuflucht in sicheren Häfen – und ziehen dabei offenbar auch den Bitcoin in Betracht.
Darauf deutet zumindest eine aktuelle Analyse von Bloomberg hin. Auf Sicht von 30 Tagen habe die Divergenz zwischen Bitcoin und Yuan demnach in der Vorwoche einen neuen Rekord erreicht. Das Auseinanderdriften von Bitcoin und Yuan könnte darauf hinweisen, dass sich chinesische Investoren mit der Digitalwährung gegen eine weitere Abwertung absichern wollen.
Garrick Hilman, Forscher an der renommierten London School of Economics und Research-Chef bei Blockchain.com, liefert unterstützendes Beweismaterial für die These: „Menschen in Asien bezahlen mehr für Bitcoin als anderswo, wenn der Yuan fällt.“ Das lasse sich durch die Preisaufschläge an den Kryptobörsen belegen, die besonders stark von Chinesen genutzt werden – etwa Huobi.
Sinneswandel der chinesischen Regierung?
Für wachsendes Vertrauen in den Bitcoin habe laut Bloomberg zudem das Urteil eines chinesischen Gerichts gesorgt. Dessen Entscheidung hatte den Bitcoin im Juli als „virtuelles Asset“ unter den Schutz chinesischer Gesetze gestellt – eine bis dato einmalige Entscheidung in dem Land.
Besonders beachtlich ist diese Entwicklung, wenn man bedenkt, dass China nicht gerade für eine liberale Haltung zu Kryptowährungen bekannt ist. Seit dem Jahr 2017 hat Peking sämtliche Kryptobörsen mit Sitz in China geschlossen und ein Verbot für Krypto-basierte Finanzierungsformen wie ICOs verhängt.
Im überwiegend freundlichen Gesamtmarkt legt der Bitcoin am Freitagnachmittag auf 24-Stunden-Sicht rund 2,5 Prozent zu und nimmt erneut die Marke von 11.000 Dollar ins Visier. Trotz der zwischenzeitlichen Konsolidierung konnte er seinen Vorsprung gegenüber den übrigen Coins zuletzt weiter ausbauen. Auch für den AKTIONÄR bleibt der Bitcoin daher der Favorit unter den Kryptos.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
Autor Nikolas Kessler hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.