Der Kryptomarkt reagiert mit Verzögerung auf die US-Konjunkturdaten am Freitag und startet mit deutlichen Verlusten in die neue Woche. Auch der Bitcoin kann sich diesmal nicht entziehen und ist am frühen Morgen zeitweise bis auf rund 25.100 Dollar zurückgekommen. Geht es jetzt den letzten verbliebenen Bullen an den Kragen?
Mit dem Kursrutsch am Montag holt der Bitcoin das nach, was der US-Aktienmarkt und einige Altcoins bereits am Freitag durchlebt hatten: Eine erneute Verkaufswelle als Reaktion auf die weiter und stärker als erwartet gestiegene Inflation in den USA.
Im Vergleich zu den großen US-Indizes hatte sich die digitale Leitwährung am Freitag noch relativ stabil gehalten. Die Erkenntnis, dass die bisherigen Maßnahmen der Fed offenbar nicht ausreichen, um die Teuerungsrate zu bremsen, schlagen inzwischen aber auch beim Bitcoin voll durch. Am frühen Montagmorgen ist der Kurs an einigen Handelsplätzen bis in den Bereich von 25.000 Dollar zurückgekommen und damit auf den tiefsten Stand seit rund eineinhalb Jahren gefallen.
Nächster Halt: 20.000 Dollar
Die Stabilisierung in einer vergleichsweise engen Seitwärtsrange um die wichtige 30.000-Dollar-Marke ist damit gescheitert – ebenso wie die Hoffnung auf einen zügigen Rebound. Stattdessen scheint nun das einzutreten, wovor selbst Branchenvertreter seit einiger Zeit warnen: Eine weitere Verkaufswelle, die den Bitcoin-Kurs bis in den Bereich von 20.000 Dollar drücken könnte.
Knapp oberhalb davon verläuft die 200-Wochen-Linie – eine wichtige langfristige Durchschnittslinie, die in der Vergangenheit mehrfach getestet, aber nie nachhaltig unterschritten wurde. Entsprechend groß sind nun die Hoffnungen der verbliebenen Bullen, dass die massive Unterstützung auch diesmal hält und der Kurs von dort aus wieder den Vorwärtsgang einlegt (DER AKTIONÄR berichtete).
Ein Test dieser Marke würde vom aktuellen Niveau aus weitere 20 Prozent Abwärtspotenzial bedeuten und könnte die endgültige Kapitulation der Bullen darstellen. Aus marktpsychologischer Sicht ist dies die letzte Phase des Abverkaufs, ehe sich der Kurs stabilisieren und die Grundlage für die nächste Aufwärtsbewegung starten kann.
Zumindest kurzfristig müssen sich Investoren jedoch auf weitere schwere Turbulenzen einstellen. Die zyklische Entwicklung des Kryptomarkts mit teils dramatischen Kursverlusten ist mit Blick auf die bewegte Vergangenheit der jungen Assetklasse nicht ungewöhnlich, für aktuell Betroffene aber natürlich trotzdem schmerzhaft.
Wer langfristig investiert ist und bis zu diesem Zeitpunkt durchgehalten hat, sollte sich von diesem Szenario aber trotzdem nicht in die Flucht schlagen lassen. Neueinsteiger warten jedoch eine Gegenbewegung oder zumindest eine nachhaltige Stabilisierung im Chart ab, ehe sie einen Fuß in die Tür stellen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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