Der Kryptomarkt gewinnt zunehmend an institutioneller Akzeptanz. Während Russland ein ehrgeiziges Experiment zur Regulierung von Kryptowährungen startet, sichert sich die weltweit führende Kryptobörse Binance eine milliardenschwere Investition aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die russische Zentralbank hat einen Vorschlag vorgelegt, der es „qualifizierten“ Anlegern erlaubt, über einen Zeitraum von drei Jahren versuchsweise mit Kryptowährungen zu handeln. Der Plan wurde bereits der russischen Regierung zur weiteren Diskussion vorgelegt. Ziel des Experiments ist es, die Transparenz des Kryptomarktes zu erhöhen, Standards für Dienstleistungen zu etablieren und erfahrenen Investoren mit hoher Risikobereitschaft neue Anlagemöglichkeiten zu bieten.
Als „qualifiziert“ gelten laut der Zentralbank Investoren, die entweder über 100 Millionen Rubel (circa 11,5 Millionen Dollar) in Aktieninvestitionen und Einlagen verfügen oder im vergangenen Jahr ein Einkommen von über 50 Millionen Rubel erzielt haben. Auch Unternehmen, die die gesetzlichen Anforderungen erfüllen, dürfen an dem Experiment teilnehmen. Die Zentralbank plant zudem, regulatorische Vorgaben für interessierte Finanzinstitute einzuführen.
Russland, das lange Zeit eine skeptische Haltung gegenüber Kryptowährungen einnahm, scheint nun den globalen Trend zu erkennen. Angesichts westlicher Sanktionen und der Suche nach alternativen Finanzinstrumenten könnte das Experiment ein Versuch sein, den Kryptomarkt als strategisches Werkzeug zu nutzen.
Parallel dazu sorgt Binance, die größte Kryptobörse der Welt, für Schlagzeilen. Das Unternehmen hat eine Investition in Höhe von 2 Milliarden Dollar von MGX, einem technologieorientierten Investmentunternehmen aus Abu Dhabi, erhalten. Es handelt sich dabei um die erste Investition in Binance durch einen institutionellen Investor – ein Meilenstein für die Branche. MGX erwirbt zudem eine Minderheitsbeteiligung an Binance, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung bekanntgab.
Die Investition wurde über Stablecoins abgewickelt. Beide Unternehmen betonen, dass die Partnerschaft darauf abzielt, Innovationen in den Bereichen künstliche Intelligenz (KI), Blockchain und Finanztechnologie voranzutreiben. „Die Investition von MGX in Binance unterstreicht unser Engagement, das transformative Potenzial der Blockchain für digitale Finanzen voranzutreiben“, erklärte Ahmed Yahia, Managing Director und CEO von MGX. „Angesichts der zunehmenden institutionellen Akzeptanz ist der Bedarf an sicherer, regulierungskonformer und skalierbarer Blockchain-Infrastruktur größer denn je.“
Sowohl das russische Krypto-Experiment als auch die milliardenschwere Investition in Binance verdeutlichen, dass institutionelles Kapital den Kryptosektor zunehmend ernst nimmt. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Hinweis auf Interessenkonflikte
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