Während große Altcoins wie Ethereum und Solana am Mittwoch weiter zulegen und bereits neue Höchststände markieren, verliert der Bitcoin mehr als zwei Prozent und fällt damit zeitweise unter die Marke von 62.000 Dollar zurück. Die Analysten von JPMorgan setzen den fairen Wert der digitalen Leitwährung aber noch deutlich niedriger an.
Digitale Assets, zu denen insbesondere auch Kryptowährungen wie der Bitcoin zählen, seien in einem mehrjährigen, strukturellen Aufwärtstrend, schreiben die Strategen der US-Investmentbank in einem aktuellen Marktausblick. Zwar rechnen sie damit, dass sich Bitcoin und Co auch 2022 wieder besser entwickeln werden als der Gesamtmarkt, zu ihren Anlagefavoriten für das Jahr 2022 zählen sie aber trotz nicht.
Der Grund: Die großen Kursschwankungen der jungen Anlageklasse senkte ihre Attraktivität für Anleger. Der Bitcoin beispielsweise, den auch die JPMorgan-Analysten in der Vergangenheit als digitale Alternative zu Gold bezeichnet haben, weise eine viermal höhere Volatilität auf als das Edelmetall. Im Analysemodell der Experten kommt der Bitcoin damit lediglich auf einen fairen Wert von 35.000 Dollar – was einem Abschlag von mehr als 40 Prozent auf den aktuellen Kurs bedeutet.
Sollte sich die relative Volatilität innerhalb des nächsten Jahres jedoch halbieren, wäre ein Kursziel von 73.000 Dollar „vertretbar“, zitiert die Nachrichtagentur Bloomberg aus der Studie. Den JPMorgan-Strategen ist bewusst, dass sie damit deutlich bescheidener sind als der Krypto-Analysten, für die „Kursziele von 100.000 Dollar und darüber der Konsens für 2022 zu sein scheine“.
Das Fazit der Analysten: Auch, wenn Bitcoin und Co wohl weiter steigen werden, sollten Investoren im kommenden Jahr lieber auf Hedgefonds und Immobilen setzen.
Institutionelle Investoren im Kaufrausch
Ob diese Empfehlung bei institutionellen Anlegern tatsächlich Gehör finden wird, darf jedoch bezeifelt werden – sie sind ganz klar im Krypto-Rausch. Nach Daten der Analysefirma CoinShares wurden alleine im Oktober rund zwei Milliarden Dollar in Finanzprodukte auf den Bitcoin gepumpt. Das entspricht fast einem Drittel der gesamten Mittelzuflüsse seit Jahresanfang. Ein Großteil davon ist natürlich dem Handelsstart des ersten ETFs auf den Bitcoin-Future am 19. Oktober zu verdanken.
Dass die Institutionen auch auf den jüngsten Höchstständen weiterhin Geld in den Markt stecken, ist ein positives Signal und zeugt von der Erwartung weiter steigender Kurse.
Klar ist: Wer in Kryptowährungen wie den Bitcoin investiert, muss sich bewusst sein, dass es sich um eine spekulative und sehr volatile Anlage handelt. Im Gegenzug gibt es aber auch Renditechancen, die man bei vielen anderen Assetklassen vergebens sucht.
DER AKTIONÄR bleibt jedenfalls von Bitcoin und Ethereum als langfristiger Depotbeimischung überzeugt und bestätigt die spekulative Kaufempfehlung.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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