Die Konsolidierung am Kryptomarkt setzt sich am Freitag fort und sorgt für den dritten Verlusttag in Folge. Entsprechend mau ist auch die 7-Tage-Performance der meisten Coins und Token. Der Bitcoin ist am Morgen zeitweise sogar unter die Marke von 28.000 Dollar abgetaucht und somit im Bereich einer ersten wichtigen Unterstützung angelangt.
Genau eine Woche ist es her, dass der Bitcoin bei rund 31.006 Dollar ein neues 10-Monats-Hoch und Ethereum bei 2.137 Dollar sogar den höchsten Stand seit rund elf Monaten erreicht hat. Anschließend gönnten sich die Bullen allerdings eine Verschnaufpause, die in den vergangenen Tagen Züge einer Korrektur angenommen hat.
Auf 7-Tage-Sicht hat der Bitcoin rund 7,5 Prozent verloren, Ether rund 8,5 Prozent. Einige Altcoins notieren in diesem Zeitraum sogar prozentual zweistellig im Minus.
Im Vergleich zum Monatsanfang ist der Bitcoin am Freitag zeitweise ins Minus gerutscht. Sollte sich daran in der kommenden Woche nichts ändern, wäre es der erste Verlustmonat des laufenden Jahres für die digitale Leitwährung. Noch bleiben ihr jedoch neun Tage, um dieses Schicksal abzuwenden und an die starke Performance seit Jahresbeginn anzuknüpfen.
Zweifel an der Fed belasten
Als Grund für den jüngsten Rücksetzer gelten unter anderem wachsende Zweifel daran, dass die Fed in Kürze bereits die geldpolitische Trendwende einleiten wird. Hoffnungen, dass die US-Notenbank die Zinserhöhungen demnächst abschließen und den Leitzins im weiteren Jahresverlauf womöglich sogar wieder senken könnte, hatten großen Anteil an der jüngsten Erholung am Kryptomarkt. Entsprechend empfindlich sind die Marktteilnehmer in dieser Hinsicht.
Die Kursverluste haben auch viele Trader mit Long-Positionen am Derivatemarkt kalt erwischt. In den vergangenen 24 Stunden wurden nach Daten von coinglass.com Kontrakte im Volumen von fast 150 Millionen Dollar liquidiert – mehr als 80 Prozent davon auf der Long-Seite. Seit Mittwoch summieren sich die Liquidierungen laut dem Branchenportal decrypt.com auf über 400 Millionen Dollar. Dieser „Long-Squeeze“ belastet Kurse und Stimmung zusätzlich.
Auf diese Chartmarken kommt es jetzt an
Der Bitcoin ist dadurch am Freitagmorgen zeitweise bis auf 27.856 Dollar abgerutscht und hat damit die horizontale Unterstützung im Bereich von 27.900 Dollar getestet. Ein kleiner Erfolg, denn anschließend konnte sich der Kurs wieder über die 28.000er-Marke absetzen.
Mit dem einstigen Widerstand bei rund 25.000 Dollar liegt unterhalb davon ein weiteres charttechnisches Bollwerk, das den Bitcoin nach unten absichern sollte. Solange die diese beiden Unterstützungen nicht mehr nachhaltig unterschritten werden, bleibt die Tendenz im Chart auch weiterhin bullish.
Auf der Oberseite gilt es nun, zügig die psychologisch wichtige 30.000er-Marke wieder zurückzuerobern. Weiter aufhellen würde sich die Lage, wenn dem Bitcoin der Ausbruch über den horizontalen Widerstand bei rund 32.100 Dollar gelingt.
DER AKTIONÄR bleibt dabei: Die aktuelle Konsolidierung ist zwar ein Dämpfer, nach den kräftigen Kursgewinnen seit Jahresbeginn aber auch nicht sonderlich überraschend. Solange sich die Lage fundamental und newsseitig nicht dramatisch ändert und die charttechnischen Unterstützungen bei 27.900/25.000 Dollar nicht gerissen werden, ist das zunächst auch kein Grund zur Sorge.
Langfristig orientierte Anleger können daher dabeibleiben und auf eine baldige Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung der vergangenen Monate spekulieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.