Der Kryptomarkt zeigte sich am Montag von seiner volatilen Seite: Nachdem der Bitcoin-Kurs zunächst unter eine wichtige Unterstützungsmarke gefallen war, folgte eine rasche Erholung. Grund für die Verunsicherung waren neue Spekulationen über die Zinspolitik der US-Notenbank sowie parallele Kursverluste an den Aktienmärkten. Neue Nachrichten aus der Politik sorgten gegen Tagesende jedoch wieder für Optimismus.
Am gestrigen Montag fiel der Bitcoin-Kurs zunächst unter die wichtige Unterstützungszone von 90.000 Dollar. Grund dafür waren die gestiegenen Erwartungen an die Zinspolitik der Federal Reserve. Experten spekulierten, dass eine Zinssenkung in naher Zukunft unwahrscheinlich sei, während einige sogar das Potenzial für weitere Zinserhöhungen diskutierten. Parallel dazu gaben auch die US-Aktienmärkte nach, was die Unsicherheit verstärkte.
Der kurzfristige Einbruch wurde jedoch schnell wieder wettgemacht. Bitcoin erholte sich bis zum Tagesende auf 94.000 Dollar und bildete eine klassische Doji-Kerze mit einem langen unteren Docht. Dieses Muster, das häufig als Zeichen eines erschöpften Abwärtstrends interpretiert wird, deutet darauf hin, dass die Käufer die Kontrolle übernommen haben, nachdem die Bären erfolglos versucht hatten, den Preis nach unten zu drücken. Insbesondere in Verbindung mit wichtigen Unterstützungsmarken oder nach einem drastischen Kursrückgang kann ein solches Signal auf eine Bodenbildung hindeuten.
Das genaue Gegenteil war am 17. Dezember zu beobachten, als es den Bullen nicht gelang, die Preise auf Rekordhöhen von über 108.000 Dollar zu halten, und sie eine Doji-Kerze mit einem längeren oberen Schatten bildeten. Dies war ein Zeichen dafür, dass dem Aufwärtstrend die Luft ausging und die Verkäufer wieder die Oberhand gewinnen wollten.
Die Kursentwicklung vom Montag deutet zwar auf eine mögliche Bodenbildung hin, eine Bestätigung in Form einer entscheidenden Bewegung über das gestrige Tageshoch von 95.900 Dollar ist jedoch erforderlich.
Die Preisvolatilität könnte allerdings bald wieder zunehmen, wenn am morgigen Mittwoch die Daten zum US-Verbraucherpreisindex veröffentlicht werden, die die Zinssenkungserwartungen der US-Notenbank beeinflussen könnten.
Zusätzlichen Rückenwind dürfte es gestern auch aus der Politik gegeben haben. Wie die Washington Post berichtete, wird Trump nach seinem Amtsantritt in der kommenden Woche voraussichtlich eine Verordnung unterzeichnen, die das De-Banking von Kryptowährungen und die Aufhebung einer Bilanzierungsrichtlinie für Banken vorsieht, nach der Banken, die Kryptowährungen halten, digitale Vermögenswerte als Verbindlichkeiten ausweisen müssen. Dies könnte Banken dazu ermutigen, mehr in Kryptowährungen zu investieren oder diese ihren Kunden anzubieten. „Das Trump-Team hat sehr deutlich gemacht, dass dies eine Priorität ist“, sagte eine an den Gesprächen beteiligte Person der Zeitung.
Die Erholung des Bitcoin-Kurses am Montag auf 94.000 Dollar und die Ausbildung eines potenziellen Bodenmusters geben Anlass zur Hoffnung, die Bestätigung eines nachhaltigen Aufwärtstrends steht jedoch noch aus. Während es kurzfristig also noch recht volatil zugehen kann, bleibt Bitcoin mittel- bis langfristig ein Basisinvestment.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.