Während an den asiatischen Märkten am Freitag Gewinne geschrieben wurden und hierzulande vor dem Wochenende wenig Bewegung herrscht, dominieren am Kryptomarkt einmal mehr die roten Vorzeichen. Zwar schlägt sich der Bitcoin auf 24-Stunden-Sicht etwas besser als der Gesamtmarkt, ihm droht aber dennoch der schwächste April seit mindestens zehn Jahren.
Nach Daten der Blockchain-Anaylsefirma Coinglass hat der Bitcoin seit Monatsbeginn bis dato rund 14,8 Prozent an verloren. Sofern ihm bis Samstagabend keine deutliche Erholung gelingt, entspräche das der schwächsten Monatsperformance im April seit Beginn der Beobachtungen im Jahr 2009. Branchenbeobachter rechnen jedoch insbesondere zum Verfallstag an den Terminmärkten am heutigen Freitag mit erhöhter Volatilität.
Historisch betrachtet war der April bislang häufig ein sehr guter Monat für die digitale Leitwährung. In den Jahren 2017 und 2020 hat der Kurs auf Monatssicht vier Mal in Folge mehr als 30 Prozent zugelegt. Verluste gab es laut Coinglass nur jeweils im April 2014, 2015 und 2021. Mit Abschlägen von 1,6 bis 3,5 Prozent fielen diese zudem vergleichsweise moderat aus. So gesehen ist das bisherige Monats-Minus von fast 15 Prozent ein negativer Ausreißer von sonst eher positiven saisonalen Mustern im April.
Inflationsdruck und starker Dollar belasten
Grund für die aktuelle Schwäche sind vor allem Makro-Faktoren wie Inflations- und Zinssorgen sowie der starke Dollar, die auch auf mittlere Sicht das übergeordnete Geschehen bestimmen dürften. Positive Nachrichten wie die fundamentale Stärke des Bitcoin-Netzwerks, weitere Öffnungen der traditionellen Finanzwelt für Bitcoin und Co oder die Akzeptanz der digitalen Leitwährung als offiziellem Zahlungsmittel in der Zentralafrikanischen Republik sind vor diesem Hintergrund zunächst verpufft.
„Die Volatilität des Bitcoins in den letzten Wochen kann hauptsächlich auf seine Korrelation mit anderen Risikoanlagen zurückgeführt werden“, sagte Joe Haggenmiller, Head of Markets beim Krypto-Handelsunternehmen XBTO Group der Nachrichtenagentur Dow Jones. Trotz der wachsenden Unsicherheit bei allen Risk-On-Assets habe er sich zuletzt relativ stabil im Bereich von 38.000 bis 41.000 Dollar gehalten.
Mit der nächsten Sitzung der US-Notenbank Fed wartet in der nächsten Woche bereits ein weiterer potenzieller Unsicherheitsfaktor – auch für Bitcoin und Co. Vor diesem Hintergrund dürfte die Lage kurz- und mittelfristig schwankungsreich bleiben, wobei auch eine weitere Verschärfung der aktuellen Korrektur möglich ist.
Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR aber zuversichtlich für die weitere Entwicklung des Bitcoins. Mutige Anleger mit ausreichend Geduld können daher dabeibleiben oder die aktuelle Schwächephase nutzen, um eine kleine Position als Depotbeimischung zu eröffnen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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