Auch wenn der Bitcoin seit Jahresanfang schon fast 60 Prozent verloren hat und es kurzfristig nach einer Stabilisierung im Bereich der 20.000-Dollar-Marke aussieht, ist die Gefahr weiterer Rückschläge noch nicht gebannt. Institutionelle Anleger haben sich zuletzt überwiegend auf der Short-Seite positioniert.
Wie aus dem wöchentlichen Fund Flows Report der Analysefirma CoinShares hervorgeht, sind in der vergangenen Woche insgesamt 64 Millionen Dollar in Finanzprodukte auf digitale Assets wie den Bitcoin geflossen. Mit 51,4 Millionen Dollar entfielen dabei jedoch fast 80 Prozent auf Produkte, mit denen Investoren auf fallende Kurse beim Bitcoin spekulieren.
Ein Indiz, dass kurzfristig ein weiterer Crash am Kryptomarkt droht? Nicht unbedingt. Denn Emittent ProShares hat Ende Juni erstmals einen Short-ETF auf den Markt gebracht, mit dem Anleger einfach und vergleichsweise kostengünstig auf sinkende Bitcoin-Kurse setzen können – ein Novum in den USA. Auch die Autoren des Reports halten es daher für wahrscheinlich, dass eher die erstmalige Verfügbarkeit eines Bitcoin-Short-ETFs in den USA hinter den kräftigen Mittelzuflüssen steckt als konkrete Wetten auf weitere Verschlechterung des Sentiments.
Diese These wird durch die Erkenntnis gestützt, dass sich institutionelle Anleger außerhalb der USA auf dem aktuellen Niveau zuletzt wieder auf der Long-Seite positioniert haben. Die dortigen Mittelzuflüsse in entsprechende Anlageprodukte fiel mit gut 20 Millionen Dollar aber eher gering aus.
Zum Vergleich: Im vorherigen Report hatte CoinShares Rekordabflüsse von 423 Millionen Dollar aus Krypto-Fonds und –Finanzprodukten verzeichnet. Angesichts der mauen Performance von Bitcoin und Co im ersten Halbjahr und speziell im Juni ist das allerdings nicht allzu verwunderlich und die gegenwärtige Kaufzurückhaltung der Profis verständlich.
Zwar konnte sich der Bitcoin seither im Bereich der wichtigen 20.000er-Marke stabilisieren, angesichts des Makro-Gegenwind und der schlechten Stimmung an den Märkten sind kurz- und mittelfristig aber weiterhin große Kursschwankungen und weitere Rückschläge möglich. Wer in diesem Markt aktiv ist, braucht also gute Nerven und einen langen Atem.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
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