Gemessen an der Rechenleistung ist der US-Bundesstaat Texas eine der größten und wichtigsten Krypto-Mining-Regionen der Welt. Aktuell werden dort allerdings kaum noch Coins geschürft, denn nahezu alle großen Miningfirmen haben in den vergangenen Tagen den Betrieb eingestellt und ihre Rechenzentren vom Netz genommen.
Grund dafür ist eine Hitzewelle, die dem Bundesstaat im Süden der USA derzeit Rekord-Temperaturen von mehr als 40 Grad Celisus beschert und das Stromnetz an den Rand des Zusammenbruchs bringt. Erschwerend hinzu kommt, dass die örtlichen Windkraftwerke wegen der nahezu windstillen Wetterlage derzeit weniger als zehn Prozent ihrer technisch möglichen Kapazitäten liefern können.
Der texanische Netzbetreiber ERCOT hatte daher am Wochenende an die Bürger und Unternehmen appelliert, den Stromverbrauch möglichst niedrig zu halten, um größere Blackouts zu vermeiden. Um für Entlastung im Stromnetz zu sorgen, hätten daraufhin auch die industriellen Krypto-Miner in der Region ihre Aktivitäten nahezu vollständig eingestellt und ihre Rechner vorübergehend vom Netz genommen, berichtet Bloomberg.
Laut Lee Bratcher, Präsident der Texas Blockchain Association, werde dadurch mehr als ein Prozent der gesamten Netzkapazität frei und stehe für damit für die private oder anderweitig kommerzielle Nutzung zur Verfügung.
Trouble im Mining-Paradies
Texas ist wegen vergleichsweise niedriger Strompreise und liberaler Regulierung ein regelrechter Hot-Spot für Krypto-Miner geworden. Laut dem Cambridge Bitcoin Energy Consumption Index (CBECI) war dort zuletzt rund 11,2 Prozent der gesamten Bitcoin-Rechenleistung („Hash Rate“) der USA angesiedelt. Damit belegte Texas Rang 2 hinter Georgia. Mit Argo Blockchain, Core Scientific oder Riot Blockchain betreiben einige der größten Mining-Firmen der Welt Rechenzentren in Texas.
Für sie bedeutet die Zwangspause zunächst einmal weiteren Gegenwind, denn wenn keine neuen Coins geschürft werden können, nehmen die Miner auch nichts ein. Andererseits drücken die stark gestiegenen Energiekosten bei gleichzeitig deutlich gesunkenen Kursen am Kryptomarkt derzeit ohnehin brutal auf die Profitabilität der Firmen.
Zahlreicher Miner mussten daher bereits einen Teil ihrer Coin-Reserven verkaufen, um Investitionen in neues Equipment und die laufenden Kosten zu stemmen oder Kredite tilgen zu können. Die Aktien börsennotierter Anbieter sind daher teils noch stärker gefallen als der Bitcoin.
Nicht nur die Miner hoffen deshalb auf einen zügigen Rebound bei Bitcoin und Co, doch aktuell sieht es bei der digitalen Leitwährung eher nach einer längerfristigen Stabilisierung im Bereich der 20.000er-Marke aus. Mit Blick auf die heftigen Verluste der letzten Monate ist auch das zwar grundsätzlich schon positiv zu werten, investierte Anleger und mutige Neueinsteiger brauchen aber weiterhin sehr viel Geduld.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate ein-gegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR.