Obwohl sich die Kurse am Kryptomarkt seit Jahresanfang teils deutlich erholt haben, kommt die Branche nicht zur Ruhe. Mit Bittrex musste am Montag eine weitere große Krypto-Firma in den USA Insolvenz anmelden. Eine Klage der US-Börsenaufsicht SEC im April hat dem Kryptobörsenbetreiber offenbar den Rest gegeben.
Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg haben Bittrex und diverse Tochterunternehmen am Montag im US-Bundesstaat Delaware Insolvenz angemeldet. Das operative Geschäft in den USA hatte der Kryptobörsenbetreiber bereits Ende April eingestellt, nachdem die US-Börsenaufsicht SEC das Unternehmen vor einem Bundesgericht verklagt hatte. Bittrex habe jahrelang gegen geltende Wertpapiergesetze verstoßen, so der Vorwurf der Behörde.
Konkret sei das Unternehmen zwischen 2017 und 2022 als Broker, Börse und Clearing-Stelle aufgetreten und habe dabei mindestens 1,3 Milliarden Dollar erlöst – ohne jedoch die dafür erforderliche Registrierung durch die SEC vornehmen zu lassen. Bittrex hat die Vorwürfe damals zurückgewiesen.
In der nun veröffentlichten Insolvenzmeldung nennt das Unternehmen mehr als 100.000 Gläubiger und beziffert die Verbindlichkeiten und Vermögenswerte auf jeweils rund eine Milliarde Dollar. Da es nicht das erste Mal ist, dass Bittrex Ärger mit den Behörden hat, zählt das Office of Foreign Assets Control des US-Finanzministeriums zu den größten Gläubigern des Unternehmens.
Bittrex schuldet der Behörde demnach rund 24 Millionen Dollar aus einem Vergleich im Vorjahr. Der Grund: Das Unternehmen soll nicht genug getan haben, um die Nutzung der Kryptobörse durch Personen aus dem Iran, Kuba und anderen Ländern auf der Sanktionsliste zu unterbinden.
Nutzer sollen ihre Kryptos zurückbekommen
Die verbliebenen Nutzer brauchen sich nach Unternehmensangaben jedoch nicht um ihre Krypto-Bestände bei Bittrex sorgen. Evan Hegel, Co-Chief Restructuring Officer bei Bittrex, kündigte einen Liquidierungsplan an, der ihnen die Möglichkeit geben soll, ihre Krypto-Bestände sicher von der Plattform abzubuchen.
Bei Twitter bestätigte Mitgründer und CEO Richie Lai den Insolvenzantrag nach Chapter 11 und erklärte, dass die Kundengelder bei der Kryptobörse „zu 100 Prozent“ vorhanden seien.
Yes, we filed chap 11. Yes, we still have 100% of all customer funds. Yes, there will be a claims process through the bankruptcy courts. This was the cleanest way to bury the baby - RIP @BittrexExchange https://t.co/BkhtVppln3
— Richie Lai (@richiela) May 8, 2023
Nur das US-Geschäft ist betroffen
Zudem stellt das Unternehmen klar, dass nur die US-Sparte Bittrex Inc. und einige Tochterunternehmen von der Insolvenz betroffen seien. Bittrex Global werde wie gewohnt weiterarbeiten und stehe Nutzern außerhalb der USA auch weiterhin zur Verfügung.
Auch wenn das US-Geschäft von Bittrex ohnehin schon auf Eis lag, hat die Meldung in der ohnehin angespannten Lage am Kryptomarkt für zusätzliche Unsicherheit gesorgt. Die Erinnerungen an die Pleiten von FTX, Celsius, Voyager und Co sind schließlich noch frisch.
Der Bitcoin ist dadurch am Montag bis auf rund 27.300 Dollar zurückgekommen, konnte sich seither aber wieder etwas erholen. Nach dem starken Lauf zu Jahresbeginn sieht es nun zunächst nach einer Konsolidierung aus. Auf lange Sicht bleibt DER AKTIONÄR aber klar bullish.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Chefredakteur der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin.