Nach teils deutlichen Kursgewinnen in den vergangenen Tagen und Wochen dominieren am Kryptomarkt derzeit wieder die roten Vorzeichen. Dabei dürfte auch die steigende Spannung vor der Veröffentlichung der aktuellsten US-Inflationsdaten am morgigen Mittwoch eine Rolle spielen. Unter den Analysten wächst aber dennoch die Zuversicht.
Nachdem der Bitcoin die Marke von 24.000 Dollar am Montag erneut teils deutlich hinter sich gelassen hatte, fällt er am Dienstagnachmittag mit einem Minus von rund 3,5 Prozent wieder in den Bereich von 23.200 Dollar zurück. Mit Blick auf die zurückliegenden 30 Tage steht aber dennoch ein Plus von rund zehn Prozent zu Buche.
Bei Ethereum, der Nummer 2 nach Market Cap, belaufen sich die Kursgewinne der letzten 30 Tage sogar auf satte 46 Prozent – obwohl der Kurs am Dienstag ebenfalls vom tags zuvor erreichten 8-Wochen-Hoch bei 1.807 Dollar zurückkommt.
Laut JPMorgan ist der Boden gefunden
Nach der monatelangen Talfahrt in der ersten Jahreshälfte hat sich die Lage am Kryptomarkt in den vergangenen Wochen aber insgesamt spürbar aufgehellt. Dazu hat insbesondere die starke Performance im Juli beigetragen. Für Bitcoin, Ethereum und viele Altcoins war es der stärkste Monat des laufenden Jahres.
JPMorgan-Analyst Kenneth Worthington stimmt dieses starke Comeback wieder zuversichtlicher für Bitcoin und Co. Zwar notierten viele Coins immer noch 50 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn und auch das Handelsvolumen sei nach wie vor niedrig, doch „es scheint so, als habe der Kryptomarkt seinen Boden erreicht“, schrieb der Experte in einer Studie vom Montag.
Nächster Härtetest: 25.000 Dollar
Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda sieht den Bitcoin unterdessen schon wieder auf Kurs zur wichtigen Widerstandszone im Bereich von 25.000 Dollar. Kann er diese nachhaltig knacken, wäre ein weiterer Kursanstieg in Regionen zwischen 28.000 und 32.000 Dollar möglich, so der Experte.
Den nötigen Schub für den Ausbruch über die 25.000er-Marke könnten laut Erlam die mit Spannung erwarteten US-Inflationsdaten am morgigen Mittwoch liefern. Am Markt wird erwartet, dass sich die Inflation in den USA im Juli wieder etwas abgeschwächt hat, nachdem sie im Juni bei 9,1 Prozent den höchsten Stand seit mehr als 40 erreicht hatte.
Die Markterwartung bei der Inflationsrate liegt bei 8,7 Prozent. Sollte sich die Teuerung im Juli überraschend stark abgeschwächt haben, wäre das ein Indiz, dass die Maßnahmen der Fed endlich Wirkung zeigen – was an den Märkten wiederum gut ankommen dürfte.
Am Dienstagnachmittag sorgt die bevorstehende Veröffentlichung allerdings erst einmal für erhöhte Nervosität unter den Marktteilnehmern und entsprechend fallende Kurse. Auch auf kurze und mittlere Sicht ist weiterhin mit erhöhter Volatilität zu rechnen, doch grundsätzlich stimmt die Richtung bei Bitcoin und Ethereum wieder.
Mutige Anleger mit langem Atem können daher wieder einen Fuß in die Tür stellen oder bestehenden Positionen nach und nach aufstocken.
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Mit Material von dpa-AFX.