Der Bitcoin hat in den vergangenen Tagen einen Großteil der Verluste aus der Vorwoche aufgeholt und notiert auf 7-Tage-Sicht rund fünf Prozent höher. Am Freitagnachmittag sind allerdings keine großen Sprünge drin – der Kurs verharrt mit moderaten Verlusten im Bereich der 70.000-Dollar-Marke. Doch auch das werten Branchenbeobachter positiv.
„Oberflächlich betrachtet scheint es vielleicht so, als habe Bitcoin die Richtung verloren, aber die Kursbewegung am Mittwoch offenbarte fundamentale Stärke", sagte Yuya Hasegawa, Analyst bei der Kryptobörse Bitbank, gegenüber Barron‘s. Trotz der Nervosität in Bezug auf die künftige Zinspolitik der Fed habe der Bitcoin immer noch die Chance, kurzfristig die Marke von 74.000 Dollar zu testen. Damit würde er auch das bisherige Rekordhoch von Mitte März hinter sich lassen.
Obwohl die jüngsten Inflationsdaten zu Wochenmitte weitere Zweifel an baldigen Zinssenkungen in den USA gesät hatten, haben sie den Bitcoin-Kurs nur kurz belastet. Anschließend hat er wieder die psychologisch wichtige 70.000er-Marke zurückerobert und verteidigt diese auch vor dem Wochenende. Nach Daten des Branchenportals coinmarketcap.com ist das Mitte März markierte Allzeithoch auf dem aktuellen Niveau nur noch rund vier Prozent entfernt – und damit in greifbarer Nähe.
Rückenwind für weitere Kursgewinne könnte der Digitalwährung nun das bevorstehende Halving geben, das um den 20. April stattfinden wird. Einfach ausgedrückt halbiert sich dabei die Belohnung, die Miner als Belohnung für ihre Arbeit an der Blockchain in Form von neu geschaffenen Bitcoin erhalten. Das Tempo, mit dem neue Einheiten in Umlauf kommen, sinkt dadurch, was den Bitcoin noch knapper macht.
Frühere Halvings hatten den Bitcoin-Kurs stets kräftig angetrieben, entsprechend groß sind auch diesmal die Erwartungen vieler Krypto-Fans. Zumal die Nachfrage nach Bitcoin derzeit hoch ist – nicht zuletzt dank den neuen Spot-ETFs in den USA, die im Januar erstmals zum Handel zugelassen worden sind.
„Typischerweise sahen wir in den Wochen und Monaten nach früheren Halvings, dass die Verringerung der Bitcoin-Emissionen zu einem Angebotsschock führt, der wiederum Bitcoin und den Rest des Marktes für digitale Vermögenswerte nach oben treibt“, sagte Jess Houlgrave, CEO der Blockchain-Firma WalletConnect. „Ich erwarte, dass sich auch dieses Mal etwas Ähnliches abspielen wird, aber weil die Nachfrage jetzt so hoch ist, gibt es Potenzial für einen kräftigen Ausbruch.“
Diese Euphorie teilen allerdings längst nicht alle Marktteilnehmer. Zuletzt gab es auch Stimmen, die argumentiert haben, dass das Halving bereits seit Monaten eins der beherrschenden Themen am Kryptomarkt und daher zumindest teilweise eingepreist sei. Kurzfristig könnte das Halving demnach sogar ein „Sell-the-News“-Event darstellen und Gewinnmitnahmen auslösen.
Mittel- und langfristig dürfte sich das Halving aber klar positiv auf den Bitcoin auswirken, da sind sich die meisten Marktbeobachter einig – auch DER AKTIONÄR. Die Chancen auf eine Fortsetzung der jüngsten Rekordjagd und einen weiteren Anstieg des Kurses in Richtung der 100.000-Dollar-Marke stehen daher weiterhin gut. Die spekulative Kaufempfehlung gilt weiterhin.
Mehr zum Halving und den möglichen Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs lesen Sie auch in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (16/2024) – hier geht’s zum E-Paper.
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