Der Mais-Future erreichte gestern vor der Veröffentlichung des WASDE Report des US Landwirtschaftsministeriums ein 7,5 Jahreshoch. Die Erwartung niedrigerer Lagerbestände bei Mais und Sojabohnen war damit weitestgehend eingepreist. Und so reagierte der Markt dann auch nach der Veröffentlichung der Daten: Der Mais Future gab um über 2 Prozent nach.
Mais Bestände in den USA trotz chinesischen Einkäufen höher
Nicht zum ersten Mal wurden kritische Stimmen laut, die hinterfragen, ob die USA der gestiegenen Nachfrage aus der Volksrepublik nicht im gewünschten Ausmaß nachkommen kann. Die chinesischen Mais-Einkäufe erreichten im Januar Rekord-Levels. Der Markt geht weiterhin von einer hohen Nachfrage aus, allerdings ist aufgrund der extremen Short- Positionierung der amerikanischen Produzenten immer wieder mit Rücksetzern im Mais zu rechnen. Die US Farmer verkaufen bereits heute Mais und Sojabohnen Ernten, die erst im Herbst 2021 eingefahren werden. Nach jahrelangen Produktions-Überschüssen und niedrigen Preisen wollen sie sich so, die stark gestiegenen Kurse der letzten Monate sichern und verkaufen ihre Ware auf Termin.
Inflation lässt Preise steigen
Die Kombination aus steigender Nachfrage der Volksrepublik China und geringerem Angebot aufgrund von Lieferengpässen wegen COVID-19 lässt die Kurse klettern. Inflation ist plötzlich ein Thema, nachdem die Food-Preise jahrelang konstant blieben. Chinas Sojabohnen Einkäufe lagen, nicht zuletzt dank der Einigung auf einen "Phase-1- Deal" 77 Prozent über dem Level von 2019. Neu sind die massiven Käufe von Mais. Hier hat sich die Volksrepublik traditionell die letzten Jahre zurückgehalten, allerdings musste hier ein Umdenken stattfinden, da die eigene Ernte durch Trockenheit und Krankheiten stark dezimiert wurde.
Die Erwartungen der bullishen Trader an den WASDE-Report waren zu hoch gesteckt. Die extreme Short-Positionierung der Produzenten deutet auf einen möglichen Kurs-Rücksetzer hin. Hier ergibt sich eine Trading-Opportunität, die bereits im letzten ALGOreport besprochen wurde. Die gestern veröffentlichen Zahlen unterstützen das bearishe Szenario.