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27.05.2020 Thomas Gebert

Kolumne: Eine gelungene Kombination

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Morgan Stanley Knock-Out Solactive Gebert-Borsenindikator AR Index

Gegen Ende des Jahres 2016 brachte Morgan Stanley ein Zertifikat auf den Markt, das sowohl die Signale des Börsenindikators beachtet, als auch die Aktienanlage in den Grünphasen des Indikators nach dem Prinzip der Relativen Stärke auswählt. So erhoffte sich Morgan Stanley eine doppelte Outperformance. In den Rotphasen des Indikators wird nicht in Aktien investiert, sondern auf Gold, fallende Aktienkurse und Staatsanleihen gesetzt. Rückblickend betrachtet hat sich diese Idee von Morgan Stanley bewährt.


Börsenindikator-Zertifikat (MF04W6) gegen DAX von Anfang 2018 bis heute


Morgan Stanley Knock-Out Solactive Gebert-Borsenindikator AR Index (WKN: MF04W6)

Im Herbst des Jahres 2018 machte das Zertifikat einen großen Teil der Aktienbaisse nicht mit, da der Börsenindikator Anfang Juli auf „verkaufen“ gedreht hatte. Ein gefallener Dollar, eine gestiegene Inflationsrate und die ungünstige Jahreszeit lösten dieses Signal aus. Rechtzeitig vor der langen Aufwärtsbewegung erschien dann wieder ein Kaufhinweis.


Vor dem schweren Einbruch in der Coronakrise warnte der Börsenindikator nicht. Er zieht nur langfristige Wirtschaftsindikatoren und die Jahreszeit zurate. Er hat die Krankheitswelle nicht kommen sehen. Zwar ist der Börsenindikator im Mittel nur etwa in der Hälfte der Zeit investiert und so ereilen ihn solche unvorhersehbaren Unglücke deshalb nur mit der halben Wahrscheinlichkeit, doch diese Pandemie fiel gerade in eine Zeit, in der der Indikator eigentlich steigende Kurse erwartet hatte.


Relative Stärke in Krisenzeiten

Hier erwies sich die zweite verwendete Strategie als hilfreich. Nach dem Einbruch, von dem auch das Zertifikat nicht verschont geblieben war, erholte sich der Kurs jedoch steil. Die Aktienauswahl nach dem Prinzip der Relativen Stärke sorgte dafür, dass das Zertifikat genau in den Rennern investiert war.


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Vor dieser Frage standen auch viele Anleger auf dem Höhepunkt der Krise: Jetzt lieber die Aktien kaufen, die am deutlichsten gefallen sind und noch billig sind oder lieber die, die schnelle Erholungsansätze gezeigt haben. Die Frage lässt sich ganz klar beantworten. Die Werte, die nicht so stark gefallen waren und sich schnell von ihren Tiefpunkten gelöst hatten, erzielten auch im weiteren Verlauf der Erholung die größten Kursgewinne. Die Strategie, auf die Nachzügler zu setzen erwies sich wieder einmal als Flop. Derjenige, der sein Geld den Banken, den Fluglinien und den Automobilwerten anvertraut hatte, wohnt heute noch im Keller.


Starke Performance

So ist der Kurs des Zertifikats (WKN MF04W6) bereits über den Höchstpunkt von vor der Krise hinaus gestiegen. Gegenüber Jahresanfang notiert es 22 Prozent im Plus. Gegen Anfang 2018 liegt es sogar 68 Prozent im Gewinn, während der DAX in dieser Zeit elf Prozent verloren hat. Im Moment notiert es bei 198 Euro. Die Emission fand bei 100 Euro statt. Die Erstzeichner können sich damit bereits über eine Verdopplung ihres eingesetzten Kapitals freuen.


Dieses Zertifikat ist etwas ungewöhnlich konstruiert, als Knock-Out-Produkt auf einen zugrundeliegenden Index, der selbst nicht gehandelt werden kann. Die Knock-Out-Schwelle, liegt aber bei 0,05 Euro. Um diesen Wert zu erreichen müssten die zugrundeliegenden Aktien so gut wie wertlos werden, eine wenig wahrscheinliche Entwicklung. Diese Konstruktion ermöglichte aber ein spesengünstiges Produkt. Die Geld-zu Brief-Spanne, also die Differenz, die man beim Kauf des Produktes mehr bezahlen muss als beim Verkauf liegt, in der Regel bei 0,16 Prozent. Bei den früheren Zertifikaten von Merrill Lynch betrug diese Spanne bis zu einem Prozent. Die Zusammenführung dieser beiden außerordentlich erfolgreichen Strategien, der Börsenindikator-Strategie und der Relativen-Stärke-Strategie hat also zu einer wirklich gelungenen Kombination geführt und hat die Anleger, die ihr vertraut haben, bisher reichlich belohnt.


Foto: Börsenmedien AG

Hinweis auf Interessenkonflikte:

Herr Bernd Förtsch, Verleger und Eigentümer der Börsen­medien AG, hält mittelbar eine wesentliche Beteiligung an der flatex AG, deren Tochtergesellschaft flatex Bank AG unter der Marke flatex Online-Brokerage betreibt.

Die flatex Bank AG erhebt für den Handel in Finanzinstrumenten in der Regel von ihren Kunden Ordergebühren. Die flatex Bank AG hat mit Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Von­tobel, BNP Paribas und HSBC eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, wonach diese Institute den Status eines bevorzugten Partners von Hebelprodukten (Exchange Trade Products) haben und von ihnen emittierte Hebelprodukte durch die flatex Bank AG angeboten werden, die Kunden ohne oder mit reduzierten Ordergebühren handeln können. Die flatex Bank AG erhält in diesem Zusammenhang von Morgan Stanley, Goldman Sachs, Deutsche Bank, UBS, Vontobel, BNP Paribas und HSBC Vergütungen für den Vertrieb dieser Finanzinstrumente.


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