Vor fast 400 Jahren führte die Gier nach Tulpen zur ersten großen Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte. Alles wegen einer zarten Blume, die kaum mehr als zwei Wochen im Jahr blüht und kurz vor der Hausse in den Niederlanden noch gänzlich unbekannt war. Die Tulpe gelang wohl Mitte des 16. Jahrhunderts über Konstantinopel nach Europa und begeisterte aufgrund ihrer Farbenpracht die Menschen.
Begeisterung und Gier
Die Faszination der Farbenpracht und ein Virus, der verwirrende Flammen und Streifen auslöste, entfachte in den Niederlanden eine vorher nicht gekannte Begeisterung. Die Geschäftssaison der Tulpen hingegen ist kurz, sie blühen im Frühjahr für wenige Tage, in denen sich die Liebhaber und Bloemisten treffen und dann die Zwiebel aus der Erde nehmen, damit sie keinen Schaden nimmt.
Erst jetzt kann sie vornehmlich in Gaststätten verkauft werden, die Börse der sogenannten Bloemisten. Tulpenkenner überwachen die Geschäfte und halten jede Transaktion schriftlich fest, es gilt je schwerer eine Zwiebel, desto wahrscheinlicher bildet sie Brutzwiebeln, die dann wiederverkauft werden können. Mitte der 1630er Jahre wird der Handel mit Tulpen immer beliebter, Geschäftsleute witterten große Gewinne und die Tulpen werden professionell gezüchtet. Die Menschen lechzten nach immer ausgefalleneren Variationen und die Preise klettern immer höher. Die Generalissimo Tulpe stieg beispielsweise von 95 Gulden auf 900 Gulden, andere Sorten verzehnfachten sich ebenfalls in kürzester Zeit. Warum sollen die Preise nicht noch weiter steigen?
Im Februar 1637 platzte die Spekulationsblase
Anfang Februar 1637 kommt es in Alkmaar zu einer landesweit groß angekündigten Tulpenauktion, bei der eingegrabene Tulpen quasi als Termingeschäft verauktioniert werden. Niemand kann die Zwiebeln begutachten oder nach dem Zuschlag gleich mitnehmen, sie bleiben bis zum kommenden Sommer in der Erde und werden erst dann übergeben und bezahlt. Bei der Auktion werden astronomische Preise erziehlt, die auf einem Flugblatt veröffentlicht werden und somit im ganzen Land für Verwunderung sorgten. In einigen Städten Hollands wird noch eifrig gehandelt, in Amsterdam bricht der Markt jedoch schon am 07. Februar ein. Viele Käufer erklären nun, dass sie die gekauften Zwiebeln weder entgegennehmen noch bezahlen wollen. Die große Menge an gebrochenen Verträgen schockiert die Bloemisten, es wird eine Kommission eingesetzt, die zwischen Käufern und Verkäufern vermitteln soll. Die nichterfüllten Verträge können gegen eine Entschädigung von drei bis fünf Prozent des Kaufpreises storniert werden und der Verkäufer behält seine Zwiebeln. Der Grund für den Einbruch ist bis heute rätselhaft.
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