China wächst weiter und ist damit die einzige "große" Volkswirtschaft die das Pandemie-Jahr 2020 ohne größere wirtschaftliche Blessuren überstanden hat. China braucht für sein Wachstum Rohstoffe. Letzte Woche wurde bekannt, dass die Volksrepublik im großen Stil Erdöl, Kupfer, Kohle und Eisenerz in den vergangenen zwölf Monaten importiert hat. Die durch COVID-19 unter Druck geratenen Kurse wurden also für einen "Großeinkauf" genutzt.
Die Produzenten weltweit konnten von dieser Entwicklung profitieren und mussten sich erstmals seit längerer Zeit wieder mit kontinuierlich steigenden Preisen auseinandersetzen. Gestern wurde nun bekannt, dass auch die Getreideimporte in 2020 auf Rekord Niveau gestiegen sind. Die veröffentlichten Zoll-Daten zeigen, dass allen voran die Importe von Mais den größten Zuwachs hatten: Insgesamt wurden 11,30 Millionen Tonnen gekauft, damit wurde erstmals die jährliche Quote von 7,20 Millionen Tonnen überschritten. Das entspricht einem Überschreiten der Quote von 57 Prozent (!).
Commitments-of-Traders-Daten so extrem wie noch nie in der Geschichte
Investoren und Spekulanten sind so long positioniert wie noch nie seit die Aufzeichnungen begonnen haben. Die Gegenseite halten die Produzenten, die so short sind wie noch nie. Doch wer behält recht? In der Vergangenheit hat sich immer wieder gezeigt, dass die Produzenten über die besseren Informationen hinsichtlich ihres "eigenen" Marktes verfügen. Insofern ist davon auszugehen, dass es auch in den Agrarrohstoff-Märkten in den nächsten Wochen zu Rücksetzern kommen kann.
Die Positionierung der Produzenten mahnt uns zur Vorsicht. Wir nähern uns Preis-Levels die mittelfristig gerechtfertigt sein mögen, allerdings mit einer Geschwindigkeit die zu hoch ist. Rohstoff-Märkte neigen in Extremsituationen gerne zu Übertreibungen. Oft sind in der Vergangenheit nach massiven Kursanstiegen die Futures-Preise eingebrochen. Zu volatil sind die Wetterbedingungen in diesem Sektor um 100 prozentig verlässliche Vorhersagen zu wagen. In wenigen Wochen beginnt auch die Aussaat für die neue Ernte-Saison. Zudem ist fraglich ob China mit der gleichen Geschwindigkeit weitere Käufe tätigen wird. Es bleibt also spannend und extreme Preisbewegungen ermöglichen gute Trading-Opportunitäten.
Im Algoreport, der alle zwei Wochen erscheint, beobachten und analysieren wir die "Storyline", die Commitments-of-Traders-Daten und die Saisonalität. Wir identifizieren nach genau festgelegten Kriterien lukrative Trading-Setups. Ausschlaggebend für einen Trade ist das von uns entwickelte ALGO-GT Signal, ein Algorithmus der die Rohstoff-Märkte nach statistisch signifikanten und sich wiederholenden Preismustern durchsucht und uns Kauf- oder Verkauf-Signale liefert.