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08.02.2019 Florian Söllner

Bitcoin-Ziele: Null oder 10 Millionen? „Alles Quatsch“

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„Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen“, wusste schon Ludwig Wittgenstein. Der bitcoin report gibt auch für 2019 kein Kursziel für den Bitcoin aus: weil dies fundamental-analytisch nicht seriös abzuleiten ist (wie etwa der Wert einer Aktie mit Discounted Cash-Flow). Schon auf der Homepage stellen wir klar: „Sich den ersten Bitcoin zu kaufen ist wie als Astronaut aus dem sicheren Raumschiff hinaus ins All zu springen: kein fundamentaler Boden, kein Anker in Form eines klassischen  Bewertungsansatzes. Bitcoin kann ins Unendliche stürzen. Aber Bitcoin kann umgekehrt auch schwerelos nach oben schweben.“ Ich habe 2018 mehrere US-Promis, die mit extrem hohen und konkreten Kurszielen um sich warfen, gesprochen und nachgehakt: Wirklich schlüssig mathematisch belegen kann keiner solche Ziele. Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos haben es dennoch wieder einige versucht. Lucid Investment zufolge ist Bitcoin in der Lage, das Problem der globalen Schulden zu lösen. Eine Masseninvestition in Bitcoin könnte Abhilfe schaffen. Der Kurs für einen Bitcoin würde dann auf 10.000.000 US-Dollar steigen. Ganz klar: Diese Erklärung ist zu simpel, wenig fundiert und unwahrscheinlich.

Bitcoin-Währung: Aus der Nische in den Mainstream

Quatsch und unseriös sind jedoch auch die Ziele der Gegenseite – der Schwarzmaler. Jeff Schumacher, Gründer von BCG Digital Ventures meinte: „Ich glaube, es geht gegen null.“ Denn: „Es ist keine Währung.“ Er liegt falsch. 2018 wurden laut Chainalysis mit Kryptos alleine im Darknet täglich Waren im Wert von zwei Millionen Dollar gekauft – eine glatte Verdopplung gegenüber dem Vorjahr. Diese schmuddelige Internet-Parallelwelt ist aber nur ein winziger Teil des Krypto-Phänomens: Nur noch ein Prozent aller Bitcoin-Aktivitäten seien illegalen Transaktionen zuzurechnen. Bitcoin ist im wahrsten Sinne des Wortes „unberechenbar“ – hat aber dadurch den Vorteil, dass es anders als eine Firma nie pleitegehen und „auf null“ fallen kann. Zumal ich Bitcoin-Millionäre kenne, die „alles aufkaufen“ würden, lange bevor Bitcoin wirklich gegen null schweben würde. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Unsere Chartsysteme signalisieren: Wir werden noch einige Monate konsolidieren bevor wir in eine neue Aufwärtsphase eintreten.

(Dieser Artikel ist am Montag in der neue Ausgabe des bitcoin report erschienen)

Hinweis: Der Autor besitzt privat Bitcoin und kauft und verkauft regelmäßig selbige.

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