An den New Yorker Börsen ist es am Donnerstag mit der Rekordjagd erst einmal vorbei gewesen. Ein unerwartet trüber Ausblick des US-Einzelhändlers Walmart schürte Konjunktursorgen, was auch Aktien von Banken belastete. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor ein Prozent auf 44.176,65 Punkte. Der von Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 sank um 0,5 Prozent auf 22.068,06 Punkte. Er hatte am Mittwoch ebenso einen Höchststand erreicht wie der breit aufgestellte S&P 500, der am Donnerstag 0,4 Prozent auf 6.117,52 Zähler einbüßte.
Für Nervosität sorgten zudem weiter die Drohungen von US-Präsident Donald Trump, die Handelszölle auszuweiten. Dessen schwankende Unterstützung für die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten verstärkt die Verunsicherung zusätzlich und führt zu ansteigenden geopolitischen Spannungen.
Die Walmart-Papiere verbuchten als Schlusslicht im Dow-Index Verluste von 6,5 Prozent. Der weltweit größte Einzelhändler geht eher vorsichtig in das neue Geschäftsjahr. Das Wachstum dürfte sich etwas abschwächen, hieß es vom Konzern. Obwohl Walmart für seine konservativen Prognosen bekannt ist, hatten sich Analysten mehr erhofft.
Walmart gilt als guter Indikator für das Konsumverhalten der Amerikaner. Der Konsum spielt für das Wohl der US-Wirtschaft eine wichtige Rolle. Schwächelt die Konjunktur, drohen Belastungen, etwa für Banken. So kann die Kreditnachfrage dann sinken. Anleger nahmen daher bei den in letzter Zeit gut gelaufenen Papieren von Banken Gewinne mit. JPMorgan und Goldman Sachs verzeichneten Verluste von 4,5 beziehungsweise 3,9 Prozent. Morgan Stanley standen mit ähnlichen Abschlägen unter Druck. Für Citigroup und Wells Fargo ging es ebenfalls nach unten.
Top-Gewinner im Dow waren überwiegend Werte aus dem Gesundheitssektor. Merck & Co gewannen 2,4 Prozent, gefolgt von Amgen mit plus 1,2 Prozent, Verizon mit plus 1,1 Prozent und Johnson & Johnson mit plus 1,1 Prozent. Auch Nvidia (plus 0,6 Prozent), Microsoft (plus 0,5 Prozent) und Apple (plus 0,4 Prozent) gehörten zu den Werten mit positiven Vorzeichen.
Top-Gewinner im S&P 500 waren die Aktien von Hasbro. Fast 13 Prozent ging es hier nach oben. Hasbro hat angekündigt, ein neues AAA-Videospiel in Zusammenarbeit mit Saber Interactive zu entwickeln.
Auch im Nasdaq 100 waren Werte aus dem Bereich Gesundheit/Biotech gefragt. Gilead, Vertex und Regeneron gehörten zu den stärksten Werten des Tages. Top-Performer waren Texas Instruments mit plus 3,9 Prozent vor PepsiCo mit plus 2,3 Prozent.
Palantir weiteten die Vortagesverluste von zehn Prozent um weitere 5,2 Prozent aus. Das Pentagon plant wohl Budget-Kürzungen. Vor zwei Tagen hatten die Titel des auf Datenanalyse fokussierten Software-Unternehmens noch ein Rekordhoch erreicht. 2024 war der Kurs von Palantir bereits um 340 Prozent in die Höhe geschnellt. Im noch jungen Börsenjahr 2025 liegt das Plus trotz jüngster Verluste immer noch bei mehr als 40 Prozent. Noch schwächer waren im Nasdaq 100 nur die Aktien von Axon Enterprise (minus 8,7 Prozent) und von AppLovin (minus 8,9 Prozent).
Die Papiere von Alibaba zogen um gut acht Prozent an. Unter anderem angetrieben von seiner viel beachteten Cloud-Sparte hatte der in New York notierte, chinesische E-Commerce-Riese beim Umsatz die Markterwartung übertroffen.
Enthält Material von dpa-AFX