Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach Ostern zum Auftakt weitere Kursgewinne verzeichnet. Allerdings kam es schon nach wenigen Minuten zu technischen Störungen bei der Deutschen Börse, welche den Xetra-Handel störten. Zuletzt arbeitete der Börsenbetreiber noch an der Problembehebung. Grundsätzlich sorgten trotz der anhaltenden Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen der weltweiten Corona-Pandemie positiv aufgenommene Konjunkturdaten aus China für neuen Optimismus. Dort war der Außenhandel im März nicht so stark eingebrochen wie Experten befürchtet hatten.
Der DAX kam in den Anfangsminuten bis zu 1,7 Prozent fester aus den Osterfeiertagen. Der Schwung ließ dann aber nach, gegen Ende der ersten halben Handelsstunde stand er noch 1,05 Prozent höher bei 10.675,93 Punkten, bevor die technischen Probleme störten.
Mit dem positiven Auftakt knüpfte der Leitindex an seine Erholung in den vergangenen Wochen an. Vom Crash-Tief Mitte März hat er sich nun schon um fast 30 Prozent nach oben gearbeitet.
Der MDAX stieg am Dienstag vor den Xetra-Problemen um 0,85 Prozent auf 22.289,08 Punkte. Die Indizes folgen damit alle den zuvor schon robusten Börsen in Asien. Über die Vorgaben von der Wall Street, wo der Handel nach Ostern am Vorabend mit Verlusten begann, schauten die Anleger hinweg. Allerdings war die Stimmung in New York bei den Technologiewerten besser, wie gestiegene Nasdaq-Indizes zeigten.
"Sollte China mit vergleichsweise geringen wirtschaftlichen Einbußen durch die Pandemie kommen, wäre das positiv für die Weltwirtschaft", kommentierte Experte Thomas Altmann von QC Partners. Die Exporte der Chinesen waren zwar im März wegen der Corona-Krise erneut gesunken, der Rückgang war aber nicht mehr so groß wie noch im Januar und Februar. Mit einem Minus von 6,6 Prozent fiel er wesentlich weniger stark aus als von Experten in Aussicht gestellt.
Die Rallye unter den US-Technologiewerten an der Nasdaq war am Vorabend in New York angetrieben worden von Kurssprüngen bei Amazon, Netflix und Tesla. Hierzulande folgten SAP: Sie gehörten im DAX mit einem Anstieg um 2,5 Prozent zur Spitzengruppe. Zum Treiber wurde hier auch eine Kaufempfehlung der Deutschen Bank: Analyst Alex Tout lobte das recht robuste Geschäft und die attraktive Bewertung des Softwarekonzerns.
Ganz hinten im DAX stand der Rücksetzer um zwei Prozent bei E.on ebenfalls mit einem Analystenkommentar in Zusammenhang. Bei dem Energiekonzern rät Goldman Sachs nun zum Verkauf. Wegen der Gefahr einer steigenden Arbeitslosigkeit und drohender Zahlungsausfälle begründete Analyst Alberto Gandolfi die Abstufung mit Cashflow-Risiken in den Versorgungsaktivitäten.
(Mit Material von dpa-AFX)