Auch in der neuen Woche konnte der DAX seine Rekordfahrt fortsetzen. Erstmals in seiner Geschichte gelang dem deutschen Leitindex der Sprung über die Marke von 16.800 Punkten. Am Ende ging er knapp darunter mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 16.794,43 Zählern aus dem Handel. Das Jahresplus hat der DAX damit auf über 20 Prozent ausgebaut.
Der MDAX der mittelgroßen Werte kann hier weiter nicht Schritt halten. Den heutigen Handelstag beendete der MDAX mit einem Minus von 0,3 Prozent auf 26.622,25 Punkte. Auch auf Jahressicht liegt der MDAX mit einem Plus von rund sechs Prozent klar hinter dem DAX. Der SDAX beendete den Handel mit einem Plus von 0,6 Prozent.
Hier stand am heutigen Handelstag ganz klar das Biotech-Unternehmen Morphosys im Fokus. Die Aktien brannten nach neuen Studiendetails zum Hoffnungsträger-Medikament Pelabresib erneut ein Kursfeuerwerk ab. Ein Kurssprung um fast 35 Prozent reichte für den höchsten Stand seit Januar 2022 - und dies, obwohl die Aktien vor drei Wochen noch am Tief seit Anfang April standen. Seitdem haben sie sich mehr als verdoppelt. Gestiegene Zuversicht für eine Zulassung des Medikaments versetzte der Rally nochmals einen kräftigen Schub.
Im Gesundheitsbereich ging die Erholung bei Sartorius als DAX-Spitzenreiter um 2,9 Prozent weiter. Qiagen folgte mit plus 1,4 Prozent auf Platz 2 und Siemens mit plus 1,2 Prozent auf Platz 3. Zu den Gewinnern im DAX zählte auch RWE mit plus 0,6 Prozent. Der Versorger darf sich über eine Milliardenzahlung vom Bund freuen. Die EU-Kommission hat die Beihilfen zur Finanzierung des Kohleausstiegs genehmigt.
Anders sah es bei Bayer, Siemens Energy und Zalando mit Einbußen zwischen 1,3 und 2,5 Prozent aus: Diese drei Aktien haben in diesem Jahr bislang alle mehr als ein Drittel an Wert verloren. Am Markt hieß es, professionelle Investoren trennten sich verstärkt von den Verlierern, um sie in der Jahresbilanz nicht in ihren Portfolios ausweisen zu müssen.
Außerhalb der wichtigen Indizes waren Uniper-Papiere mit einem Anstieg um 12,5 Prozent stark gefragt. Am Freitag nach Börsenschluss hatte der verstaatlichte Energiekonzern erklärt, ab 2024 zumindest theoretisch wieder eine Dividende ausschütten zu können. Damit würde das Unternehmen wieder attraktiver für künftige Investoren. Eine außerordentliche Hauptversammlung hatte die dazu nötigen Kapitalmaßnahmen beschlossen.
Die zuletzt gut gelaufenen Titel von Encavis rutschten als MDAX -Schlusslicht um 8,8 Prozent ab. Hier belastete eine Abstufung der US-Bank Morgan Stanley, die nun ein "Underweight"-Votum ausspricht. Analyst Harrison Williams betonte bei dem Solar- und Windparkbetreiber die Kostenbelastungen durch Projektübernahmen.
(Mit Material von dpa-AFX)